Hohen Ansprüchen wurde das WINGS-Ensemble bei seinem Sommerkonzert in der Zwerenberger Kirche gerecht. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

"Wings"-Ensemble zeigt Sinn für Humor

Von Bettina Bausch

Neuweiler-Zwerenberg. Einige Male im Jahr ist die Kirche des kleinen Ortes Zwerenberg immer wieder aufs Neue das Eldorado für Musikfreunde aus Nah und Fern. Sie statten der kleinen Gemeinde dann gerne einen Besuch ab. Mit einem hochkarätigen Sommerkonzert gelang es dem WINGS-Ensemble die musikalische Tradition im Nordschwarzwald fortzusetzen.

Gleich zwei musikalische Leckerbissen erfreuten am Samstagabend die Herzen der Zuhörer. Mit der ersten Komposition, Joseph Haydns Streichquartett Es-Dur, boten die Musiker ein glänzendes Beispiel für Kammermusik aus der Zeit der Wiener Klassik. Schon im ersten Satz "Allegro moderato" zeigten die Streicher auf ihren historischen Instrumenten ein feines Gespür für abwechslungsreiche Interpretationen bei der variationsreichen Durchführung des zuvor herausgestellten Themas.

Nach dem tänzerisch gespielten Menuett mit kontrapunktisch anspruchsvollen Teilen gelang den Musikern das Largo besonders ausdrucksvoll. Beim furiosen Presto voller lustiger musikalischer Einfälle zeigte das Ensemble bei mitreißendem Spiel viel Sinn für musikalischen Humor.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die gelungene Präsentation von Franz Schuberts Oktett in F-Dur. Zu den fünf Streichern kamen jetzt noch drei Bläser mit Horn, Fagott und Klarinette. Mit diesem berühmten Werk zeigt Schubert ungewöhnlichen musikalischen Reichtum.

Auf geglückte Weise vereinigen sich tänzerisch-serenadenhafte, beschwingte kammermusikalische und oft schon sinfonische Elemente. Diesem weiten Bogen musikalischer Möglichkeiten gerecht zu werden, war eine große Herausforderung für das Ensemble. Mit sichtlicher Spiel- freude und innerer Beteiligung gelang den acht Musikern eine überzeugende Interpretation dieses anspruchsvollen Werks. Vom stimmungsvollen Adagio steigerte sich das Ensemble bei hervorragender Abstimmung zu einem virtuosen brillanten Schluss.

Das Publikum bedankte sich mit lange anhaltendem, begeistertem Beifall für die exzellente Leistung. "Das war teilweise schon sinfonisch und recht anspruchsvoll", so der aus Zwerenberg stammende Kantor Ulrich Seeger. Der selbst das Horn blasende Neuhengstetter Herbert Talmon-Gros lobte kurz und bündig: "Es war einfach super!"

Es musizierten: Friedemann Kienzle (erste Violine), Silke Maurer (zweite Violine), Thomas Gerlinger (Viola), Gesine Petersmann (Violoncello), Matthias Scholz (Kontrabass), Teddy Ezra (Klarinette), Pedro Blanco (Horn) und Eleanor Froelich (Fagott).