Ehrenamtliche verhelfen Baumbesitzern zu Saft aus eigenem Obst
Von Hans Schabert
Neuweiler-Zwerenberg. Die Mosterei im bürgerlichen Gemeindehaus wurde ehrenamtlich renoviert, und genauso wird sie von Mitgliedern der Dorfgemeinschaft Zwerenberg (DGZ) betrieben. Seit Mitte September besteht wieder Gelegenheit, dort den Saft aus dem eigenen Obst auspressen und sogar konservieren zu lassen.
Im dritten Jahr betreibt die Mosterei nicht mehr die Gemeinde Neuweiler, sondern überlässt dies der DGZ. "Viele sind begeistert, wie gut der Saft aus dem eigenen Obst doch schmeckt", berichtet Schriftführerin Anne Rau. Sie selber steht häufig im Raum neben der eigentlichen "Moste", wohin über eine Leitung der frische Süßmost auf Wunsch direkt von der Presse weg in zwei Behälter gepumpt wird. Dort wird das Getränk durch Erhitzen haltbar gemacht, in die bereit liegenden Kunststoffbeutel abgefüllt und in Pappbehälter verpackt. Dieses sogenannte Bag-in-Box-Verfahren sorgt dafür, dass der Inhalt bis zur Obstsaison im nächsten Jahr hält.
Außer Rau sind in diesem Bereich Erika Bauschert, Hilde Kübler und Kathrin Waidelich im Einsatz. Die Mostpresse wird vom Vorsitzenden Richard Bauschert abwechselnd mit Werner Bauschert, Gerhard Hartmann, Werner Killguss, Gerhard Rau, Hansjörg Seeger und Bernd Waidelich betreut. Diese elf Kräfte sorgen dafür, dass der Betrieb am Montag, Dienstag, Freitag und Samstag läuft.
Die Äpfel und Birnen werden gewaschen, gemahlen, das Pressgut wird eingelegt und zentnerschwer ausgedrückt. In dieser Saison wurden in Zwerenberg schon 20 000 Liter erzeugt, schätzt Erika Bauschert, die gerade Bag-in-Box abfüllt. Sie nimmt an, dass es am Monatsende – ähnlich wie 2014 – mehr als doppelt so viel sein wird.
Die Kundschaft kommt nicht nur aus allen Ortsteilen von Neuweiler oder dem bis in die Räume Altensteig, Neubulach und Simmersfeld reichenden Kirchspiel Zwerenberg. Freunde des gesunden eigenen Getränks bringen ihr Obst selbst aus den Talorten der Stadt Neubulach an der Nagold oder aus Berneck. Auch aus Schömberg gab es schon Nutzer des Angebots. So verwundert es nicht, dass mancher Moste-Tag für die ehrenamtliche Helferschar von morgens 8 bis abends 19 Uhr dauert.
