Die Helferschar gratuliert im Schlachthaus in Neuweiler 2015 Manfred Dieball (vorne Mitte) zum 25-jährigen Jubiläum seines Einsatzes bei der Vorbereitung der alljährlichen Schlachtplatte des FCN. Fotos: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilar: Verbreitete Aussage: "Seine Bratwürste sind unübertroffen" / Zylinderchor umrahmt Feier des 80. Geburtstags

Neuweiler. Der Zylinderchor des Fußballclubs Neuweiler (FCN) widmete zur Feier des 80. Geburtstags dem in Agenbach lebenden Manfred Dieball im "Hirsch" in Breitenberg einen kleinen Konzertabend. Dies kam nicht von ungefähr: Seit 27 Jahren ist der nach wie vor aktive Hausmetzger des Oberen Waldes für den Verein da, wenn zum Jahresbeginn das bei vielen begehrte Schlachtplatten-Wochenende naht.

So wünschte Chor-Organisator und Sportheimwirt Herbert Noe dem viel jugendlicher wirkenden Jubilar Gesundheit und "besonders noch lange Schaffenskraft". Als FCN-Mitglied Walter Ehnis die Aufgabe nicht mehr abwickeln konnte, ließ sich vor jetzt fast einer Generation Manfred Dieball vom damaligen Vereinschef Gerhard Klink nicht lange bitten: Er übernahm die Organisation der Schlachtung mit den ehrenamtlichen Helfern und vor allem die Zubereitung der Produkte. "Seine Bratwürste sind unübertroffen", versichern im Brustton der Überzeugung nicht nur FCN-Mitglieder.

Aufgabenfeld eingeengt und reduziert

"Natürlich mache ich noch weiter, ich hänge doch an dem Beruf", sagt Manfred Dieball. Er zählt zu einer Handwerker-Sparte, die immer mehr der Vergangenheit angehört. Bei Schlachtungen in Gaststätten, auf Bauernhöfen und bei Privatleuten waren die Hausmetzger einst auf dem Land kräftig gefordert. Teils durch den Wandel der Zeit, auch beeinflusst von strengeren Vorschriften – nicht zuletzt der EU –, wurde ihr Aufgabenfeld eingeengt und reduziert.

Den Beruf des Metzgers hat Manfred Dieball mit vierzehneinhalb Jahren 1952 bei der damaligen Metzgerei Widmaier in Calw zu lernen begonnen. Nach der Ausbildung war er, "vor allem auch um dazuzulernen", in verschiedenen Metzgereien tätig. Von 1963 bis 1996 arbeitete er im Schichtbetrieb bei Bauknecht in Calw. Aber auch während dieser Jahre blieb er nebenbei in den Schlachthäusern der Umgebung, die es damals in praktisch jeder Gemeinde gab, und sonst im erlernten Beruf im Einsatz.

Zusammen mit Frau Gertrud, die nicht minder tatkräftig wirkt, kann Manfred Dieball im nächsten Jahr Diamantene Hochzeit feiern. "Es hat uns riesige Freude bereitet und wir sind dankbar, dass der Zylinderchor diese Feier gestaltet hat", versicherten beide. Sie hörten und sängen so gerne die alten Lieder, die früher an manchem Abend auch im bis in die 1960er-Jahre existierenden "Lamm" in Agenbach oder im Gastraum der Agenbacher Sägemühle geschmettert worden seien.

Auch die Jüngeren bei der Feier, wie Sohn Achim und Tochter Ingrid, zeigten sich zufrieden. Schließlich hat der Chor aus der AH-Fußballabteilung des FCN auch manche junge Weise, wie das "Zwergenlied", "Sierra Mardre del Sur" oder "Amsterdam" im Repertoire. Alle Titel erklangen unter Akkordeonbegleitung von Roland Jordan.