Ein Teil der Monatstreff-Gruppe betrachtete das Modell der ehemals weitläufigen Glashütte Buhlbach. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Monatstreff-Gruppe des Schwarzwaldvereins Neuweiler besucht Baiersbronner Kulturpark Glashütte Buhlbach

Neuweiler/Baiersbronn-Buhlbach (hms). Für ein 175 Gramm schweres Weinglas mussten in der Waldglashütte 36 Kilo Holz verbrannt werden. Der Bedarf an Brennstoff war riesig. Der Monatstreff des Schwarzwaldvereins Neuweiler hatte sich für die jüngste Ausfahrt das Ziel Kulturpark Glashütte Buhlbach vorgenommen.

Die früheren Glashütten wanderten oft dem Brennstoff nach, bauten nach dem Abholzen der Umgebung an anderer Stelle ihre tief unter sowie über der Erde liegenden Öfen wieder auf. Fest blieb allerdings die Glashütte ab 1753 in Buhlbach, wo sie bis 1909 zeitweise 200 Menschen beschäftigte. Mit einem herzoglichen Erblehensbrief wurde der Betrieb 1775 der Calwer Holzhandelscompagnie überschrieben. Diese veräußerte ihn 1788 an die Familie Klumpp. Das Unternehmen erhielt 1800 nach Einheirat den Namen Böhringer.

Zusammen mit dem Sekthersteller Kessler entwickelten die bis heute als Unternehmer weit verzweigten Böhringers um 1827 bei der Flaschengärung nicht explodierende Flaschen. Diese hielten sieben Bar Druck aus und waren in halb Europa gefragt. Bis zu einer Million wurden pro Jahr produziert.

Zu den regelmäßigen Gästen der Böhringers gehörte Wilhelm Hauff, der sich in Buhlbach wohl Anregungen für "Das kalte Herz" geholt hatte. Der Entwickler der Holzgasfeuerung, Ferdinand von Steinbeis, ging bei ihnen ebenfalls ein und aus. Geboren ist in Buhlbach Ferdinand Öchsle, der in Pforzheim die Öchslewaage erfand. Sein Vater Israel war ein Tüftler der Buhlbacher Glasmacher, der das Rezept zur Herstellung roten Glases erarbeitete.

Zu der von Hans Schabert organisierten Fahrt hatte der Leiter des Monatstreffs, Helmut Buck, mehr als 20 Teilnehmer begrüßt. Ein wenig fühlten sich diese diesem Platz der Glasmacher verbunden. So kam ein Teilhaber der Calwer Holzhandelscompagnie aus Agenbach. Außerdem gibt es im Bereich Breitenberg die Glasmühle mit Spuren der Glasherstellung. Nach der Führung saß die Gruppe noch einige Zeit zusammen. Buck sprach dabei das Monatstreff-Programm 2016 an.