Zum Auftakt des unterhaltsamen Teils anlässlich des Festakts traten in der Waldschulhalle die Tänzer des Schwarzwaldvereins Neuweiler auf. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportpartnerschaft: Gäste aus Frankreich und Neuweilermer feiern gemeinsam ein großes Pfingstenfest

Von Hans Schabert

Die Eisheiligen waren spürbar beim Pfingsttreffen in Neuweiler zwischen dem hiesigen Fußballclub und rund 100 französischen Gästen von U.S. Alluyes (U.S.A.). Das Klima der Begegnung war aber alles andere als unterkühlt.

Neuweiler. Drei Tage lang wurde gemeinsam viel unternommen, froh gefeiert und zwischendurch auch Fußball gespielt. Eine wenige Gäste waren sogar schon 1972 beim ersten Treffen dabei.

Ein Höhepunkt war bei der 45. Auflage der Festakt in der voll besetzten Waldschulhalle. Nach den Ansprachen der Vereinsvorsitzenden und Grußworte der Bürgermeister gab es ein durch Akteure beider Gemeinden gestaltetes Programm. Den eher formalen Teil bereicherte der Posaunenchor Neuweiler unter Leitung von Bernd Greule, der bereits bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal bei der Kirche beide Nationalhymnen spielte.

Einen unterhaltsamen Abschnitt leitete die Tanzgruppe des Schwarzwaldvereins Neuweiler ein. Es folgte ein Chor, der vor zehn Jahren in Alluyes im Zusammenhang mit den Treffen entstand. Kräftigen Beifall erhielt er für das deutsch gesungene Lied "Ein Freund, ein guter Freund", dem ein französisches Frühlingslied folgte.

Regelmäßig mischen sich Frauen aus Neuweiler bei der Pfingstbegegnung unter die Männer des FCN-Zylinderchors, wenn dieser unter Leitung von Rose Klink auftritt.

Großen Anklang fanden das im Wechsel deutscher und französischer Verse gesungene "Die Gedanken sind frei" und das Neuweilerlied "Ich kenn ein schönes Plätzchen".

"Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme", zitierte FCN-Vereinschef Wolfgang Wiedemann den französischen Philosophen und Politiker Jean Jaurès.

Am Anfang stand der Fußball

Er wünsche sich für die Sportpartnerschaft, dass die entfachte Flamme noch lange brenne. U.S.A.-Präsident Claude Chevallier sprach von einer "unzerstörbaren Freundschaft, an deren Anfang der Fußball stand". Als Banker habe er es mit den Zahlen. Bei den Siegen habe wohl der FCN einen gewissen Vorsprung, so Chevallier.

Aber von französischer Seite seien bereits 16 330 Kilometer zu den Begegnungen gefahren worden. Er hoffe doch sehr, dass Neuweilers Rückstand von 720 Kilometern im nächsten Jahr zur 46. Begegnung aufgeholt werde, sagte Claude Chevallier und "verpackte" so seine Einladung.

Neuweilers Bürgermeister Martin Buchwald sprach in seinem Grußwort von "einem Netz der Freundschaft, das gelebt wird".

Sein Pendant aus Frankreich, Bernard Mercuzot, bezeichnete die deutsch-französische Aussöhnung als unschätzbares Werk und humanistisches Erbe, das es wirkungsvoll im Kleinen weiterzupflegen gelte.