Vielleicht werden die Krämermärkte in Neuweiler künftig im Wildbader Weg (Bild) zu finden sein. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder-Bote

Verlegung des Neuweiler Krämermarktes im Gemeinderat diskutiert / Wildbader Weg könnte neuer Standort sein

Von Ralf Klormann

Neuweiler. Der Krämermarkt in Neuweiler hat eine lange Tradition. Seit knapp 150 Jahren werden hier schon Waren gehandelt. Traditionell stehen die Stände dabei in der Marktstraße sowie auf dem Rathausplatz. Doch das könnte sich in bald ändern.

So beantragte Rätin Anita Burkhardt in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, den Krämermarkt künftig in die Rathausgasse sowie den Wildbader Weg zu verlegen. "Es geht mir dabei hauptsächlich um die Entschärfung eines Gefahrenpotenzials", betonte Burkhardt.

Denn die Umleitung, die während des Marktes durch den Wildbader Weg sowie die Rathausgasse führe, sei vor allem für Lastwagen und Busse kaum passierbar – nicht zuletzt, da der Wildbader Weg zugeparkt werde. Dies sei wiederum auch für Fußgänger eine große Gefahr. "Es herrscht das reinste Chaos", erklärte die Rätin. Zudem sei der Markt historisch ohnehin ursprünglich im Wildbader Weg gewesen. "Ich denke, eine Verlegung hilft uns allen weiter", sagte sie.

Diese Meinung teilten nicht alle Mitglieder des Gremiums. So hatte sich beispielsweise Bürgermeister Martin Buchwald bereits im Vorfeld zunächst dagegen ausgesprochen und vorgeschlagen, das bestehende Parkverbot während des Marktes verstärkt zu kontrollieren. Denn einerseits sei die Frage der Stromversorgung bei einer Verlegung unklar. Andererseits würde der Markt in zwei getrennte Bereiche – Wildbader Weg und Rathausplatz – zerfallen. Die Rathausgasse komme sowohl durch das Gefälle als auch durch die geringe Breite kaum für Stände infrage. Somit würden bei einer Verlegung zudem die nutzbaren Flächen deutlich zurückgehen. Gemeinderat Werner Wolf bat Buchwald in diesem Zusammenhang zu prüfen, wie viel Platz die Marktbetreiber überhaupt benötigen.

Rat Werner Stockinger signalisierte dagegen seine Zustimmung, eine Verlegung zumindest einmal auszuprobieren. Burkhardt ging das aber nicht weit genug. "Ich würde es nicht nur für eine Testphase beschließen", unterstrich sie. Stattdessen solle die Verlegung prinzipiell beschlossen und nur dann wieder abgeschafft werden, wenn es Probleme gebe. Rätin Doris Hammann unterstützte den Vorschlag. "Dann wäre das Verkehrsproblem gelöst", meinte sie. Die Stromversorgung könne im Wildbader Weg vom Gasthof Lamm kommen, regte Burkhardt an.

Rat Hans-Ulrich Lörcher plädierte indes dafür, den Markt entweder ganz – also ohne den Rathausplatz – oder gar nicht zu verlegen.

Gemeinderat Rainer Dörich machte seine Amtskollegen hierbei allerdings darauf aufmerksam, dass dann zumindest der Weihnachtsmarkt – wegen der Veranstaltungen auf dem Rathausplatz – nicht verlegt werden könne. Im Unterschied zum Krämermarkt, so Hammann, finde der Weihnachtsmarkt aber auch Samstag statt. Dadurch gebe es keine Probleme mit Bussen und Lastwagen.

Buchwald brachte daraufhin die Idee ins Spiel, alle Märkte schlicht und einfach auf Samstag zu verlegen, anstatt den Ort zu ändern. "Vielleicht ist da sogar mehr los", meinte Gemeinderat Markus Stoll.

Beschlossen wurde allerdings vorerst nichts. Der Bürgermeister versprach jedoch, die verschiedenen, besprochenen Möglichkeiten aufzuarbeiten, um dies dann nochmals im Gemeinderat zu besprechen.