Die Leiterplatten sind kleine Wunderwerke

Neuweiler. Details über Entwicklung und Herstellung von Leiterplatten erfuhr die Alterswehrgruppe Neuweiler beim Besuch der Firma MOS Electronic. Geschäftsführerin Margrit Schmalstieg und Michael Klingler stellten das Familienunternehmen mit 65 seinen Mitarbeitern vor.Die Familien Bauer, Schmalstieg und Rosen haben den Betrieb in Neuweiler ab 1984 aufgebaut. Heute entwickelt und liefert der Leiterplattenhersteller für einen großen Kundenkreis Prototypen, Kleinserien oder Massenware. Technische Sprünge wurden nicht nur mitgemacht, sondern auch mitgestaltet. Die Entwicklung erfolgt sowohl für die eigene Fertigung als auch für Dritte in ganz Europa. So können dank einer 30-jährigen Erfahrung auch komplexe Produkte problemlos mit Vertragspartnern in Fernost gefertigt werden, wenn eine wirtschaftliche Großserien-Herstellung dies erfordern sollte. "Wir bleiben aber standorttreu", so Geschäftsführerin Schmalstieg zur internationalen Verknüpfung des Unternehmens.

Ob eine elektronische Schaltung für den Blinker im Auto, den Sensor im Raumfahrzeug, für ein Handy oder ein Haushaltsgerät: Vielfach kommen diese unverzichtbaren Teile aus der Waldgemeinde. Für den Laien ist jede Leiterplatte ein kleines Wunderwerk. Es werden darin bis zu 50 Schichten verarbeitet, die halb so dick sind wie ein Blatt Papier. Hunderte Bohrungen werden eingebracht sowie Metall eingearbeitet. Dabei muss auf kleinstem Raum jeder einzelne Kontakt präzise sitzen, wenn das Endprodukt funktionieren soll.

Beim Gang durch den Betrieb in zwei Gruppen stellten Michael Klingler und Mathias Klingler auch das 2013 neu errichtete Gebäude vor. Es ist teils bezogen und wird bis in zwei Jahren voll belegt sein. Zwei der insgesamt fünf Firmengebäude dienen der Fertigung, zwei der Lagerung und eines beiden Zwecken. Stolz ist der Betrieb auf seinen Eildienst, den sich auch Autohersteller für Notfälle gesichert haben. Und ein stattlicher Materialvorrat ist nötig, weil MOS auch große Serien rasch bedient.

Vom Eingang der Bestellung bis zur Auslieferung an den Kunden werden – dank der flexiblen und fachkundigen Mitarbeiter – nur drei Arbeitstage benötigt. Diese rasante Auftragsabwicklung ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den 50 bis 60 Unternehmen dieser Branche in Deutschland, die von früher 450 noch übrig sind.

Die Besichtigung von MOS-Electronic wurde von Werner Aichele in die Wege geleitet. Bei der Begrüßung der Gruppe um Obmann Helmut Wurster stellte Geschäftsführerin Margrit Schmalstieg fest, dass ein erster Besuch der Feuerwehr Neuweiler unter ihrem damaligen Kommandanten Werner Aichele im Jahr 1986 stattgefunden habe. Sie schätze die ehrenamtliche Arbeit der Blauröcke hoch ein. "Zum Glück haben wir die Feuerwehr hier noch nie gebraucht", sagte sie. Es sei aber gut zu wissen, im Notfall sachkundige Hilfe zu erhalten. Die Firma ist aus einem 1977 gegründeten Lohngalvanik-Betrieb hervorgegangen, der vor seinem Umzug nach Neuweiler in Wimsheim bereits mit Brandschäden konfrontiert worden war.