Amtsinhaber Martin Buchwald und Gegenkandidatin Birgit Förster am Sonntagabend kurz nach der Auszählung der Stimmen beim ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl in Neuweiler. Mitbewerber Marco Ludwig fehlt auf dem Kandidaten-Foto. Er hatte die Schnelligkeit der Auszählung unterschätzt und sich verspätet. Foto: Kunert

Martin Buchwald, Marco Ludwig und Birgit Förster bewerben sich weiter um das Bürgermeisteramt. Zweiter Wahltermin ist am Sonntag, 12. April.

Neuweiler - Im Verhältnis 40-30-30 wurden beim ersten Durchgang der Bürgermeisterwahl die Stimmen der Wähler auf die drei ernsthaften Bewerber verteilt – mit klaren Vorteilen für Amtsinhaber Martin Buchwald vor seinen Herausforderern Marco Ludwig und Birgit Förster.

Und für Buchwald ist, so sein Statement am Morgen danach, mit diesem Ergebnis noch gar nichts entschieden. Kein Grund zum Vor-Feiern. Kein Grund, sich schon wie ein sicherer Sieger zu fühlen. Im Gegenteil: "Jetzt geht die Arbeit doch erst richtig los." Er will sich für die kommenden drei Wochen bis zum zweiten Wahltermin am Sonntag, 12. April, einen noch einmal beschleunigten Wahlkampf verordnen.

"Ich werde noch mehr auf jeden einzelnen Wähler zugehen, um wirklich jede Stimme kämpfen." Bühne dafür sollen, wenn möglich, die anstehenden Hauptversammlungen der Vereine und Genossenschaften der Region sein. "Auch beim Sportplatz wird man mich antreffen", auch wenn wohl jeder wisse, dass das nicht seine Welt sei. "Aber ich werde versuchen, auch das ein Stück weit zu meiner Welt zu machen."

Sorgen vor dem zweiten Wahltermin mache er sich nicht wirklich. Mit dem Rückzug der Kandidatur einer seiner Mitbewerber rechne er, Buchwald, derzeit eher nicht. "Die Signale, die ich wahrnehme, sagen deutlich, dass beide Mitbewerber ihre Kandidatur aufrecht erhalten werden." Damit seien die Weichen für ihn bestmöglich gestellt, auch mit einer einfachen Mehrheit wie am Sonntag im ersten Wahlgang die Wiederwahl für die nächsten acht Jahre an der Spitze des Neuweiler Rathauses zu sichern. "Ich wünsche mir wirklich nichts sehnlicher als diese Wiederwahl", macht er seine Ambitionen deutlich.

Dass er mit der Einschätzung seiner Situation und seiner Chancen richtig liegen könnte, bestätigt Birgit Förster auf eine Nachfrage bei der derzeitigen Hauptamtsleiterin im benachbarten Neubulach. "Ich werde meine Kandidatur auf jeden Fall aufrecht erhalten", dementiert sie mögliche Spekulationen um einen Rückzug der am Sonntag Drittplatzierten. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Erreichten und dem Ergebnis. Und habe auch seit Sonntag viele positive Rückmeldungen von Neuweiler Bürgerinnen und Bürgern bekommen, jetzt erst recht um das Mandat als Bürgermeisterin zu kämpfen."

Förster ist auch die Einzige, die am Sonntag ihr Wahlergebnis zumindest ein bisschen gefeiert hat: "Mein Mann und ich haben bei einem guten Essen den Abend gemütlich ausklingen lassen." Wie sie die nächsten drei Wochen im Nach-Wahlkampf nutzen werde, wisse sie allerdings noch nicht. Wahrscheinlich werde sie die Zeit nutzen, um möglichst viele persönliche Gespräche in Neuweiler und den Teilorten zu führen.

Eine ähnliche Strategie möchte auch der dritte Kandidat um den Neuweiler Bürgermeister-Posten, Marco Ludwig, verfolgen. "Ich habe in den letzten Wochen meinen gesamten Jahresurlaub für den Wahlkampf verbraucht", erzählt Ludwig am Telefon von seinem Dienstsitz als Referent des Oberbürgermeisters von Fellbach aus. Er wolle die nächsten Tage gemeinsam mit der Familie entscheiden, wie er die Zeit bis zum 12. April zum Stimmenfang nutzen könne. Aber auch Ludwig malt sich ein sehr gutes Potenzial aus, die Wahl am Ende für sich zu entscheiden.

"Die wechselwilligen Bürger in Neuweiler haben klar die Mehrheit. Sie müssen sich jetzt nur für einen von uns Gegenkandidaten entscheiden." Auch Ludwig plant keinen Rückzug seiner Kandidatur: "Dafür habe ich zu viele und zu positive Rückmeldungen gerade nach dem Ergebnis des ersten Wahlgangs."

Dass er übrigens bei der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Sonntagabend nicht im Neuweiler Rathaus war, erst verspätet zu den wartenden Neuweilern stieß, sei keine Absicht gewesen. "Wir waren am Sportplatz beim Fußball. Und ich habe die Schnelligkeit des Wahlteams bei der Auszählung unterschätzt", so Ludwig. Das werde ihm aber bei der Stichwahl am 12. April nicht noch einmal passieren.

Michael Eckardt, der Vertreter der Nein!-Idee, bleibt seiner Bewerbung ebenfalls treu und zieht sie nicht zurück. Abgabefrist für die Bewerbung weiterer Kandidaten ist Mittwoch, 25. März, um 18 Uhr im Rathaus Neuweiler.