Die brandschutztechnischen Erneuerungen der Mehrzweckhalle (links) und der Waldschule Neuweiler vertragen eigentlich keinen weiteren Aufschub. Foto: Fritsch

Kindergarten Neuweiler weist gravierende Mängel auf. Maßnahmen müssen schnell umgesetzt werden.

Neuweiler - Roman Mieslinger von der Firma Harrer Ingenieure, die Waldschule, Halle und Kindergärten untersucht hat: "Beim Brandschutz gibt es keinen Bestandsschutz. Gebäude müssen immer sicher sein. Vor allem bauliche Änderungen bedingen Maßnahmen zur Sicherung des Brandschutzes."

Er stellte dem Gemeinderat die schutztechnische Stellungnahme zu insgesamt fünf Objekten vor. Zu den Baukosten für die Waldschule und die Halle gibt es allerdings noch keine belastbaren Zahlen, diese werden jedoch bis zur anstehenden Haushaltsplanung vorliegen. Für die Mehrzweckhalle sind die Kosten der dringend notwendigen Sanierung der Elektroanlagen allerdings bereits bekannt.

Diesen Teil der zum Brandschutz gehörenden Maßnahmen, darunter fallen Notfallbeleuchtung sowie Beleuchtung und Kennzeichnung der Fluchtwege, stellte Klaus Bagusat von der gleichnamigen Firma für Elektro- und Lichtplanung dem Gremium vor. Das unter der Prämisse, dass die elektrische Sanierung der Halle speziell für den nicht schulischen Betrieb keinen Aufschub mehr vertrage.

Im oberen Geschoss der Waldschule besteht der größte Handlungsbedarf für bauliche Maßnahmen. Mieslinger: "Hier sind Flucht- und Rettungswege nicht im gebotenen Umfang vorhanden." Eine Möglichkeit besteht darin, zwei außen liegenden Treppentürme zu bauen. Dazu müssten die oberen Klassenzimmer mit Türen verbunden werden. Netzunabhängige Rauchwarnmelder könnten bereits vorab installiert werden. Sie wären allerdings während einer Bauphase mit Staubentwicklung abzumontieren. Im unteren Bereich der Waldschule sind weniger bauliche Veränderungen nötig. Allerdings gehören Brandschutztüren zwischen den Etagen sowie zu den Technik- und Lagerräumen ebenfalls dringend eingebaut.

Im Sportbetrieb wird die Mehrzweckhalle brandtechnisch als unkritisch eingestuft, auch wenn es einigen Sanierungsbedarf gibt. Dies gilt vor allem für den Bereich der Elektrik. Kritisch wird die Beurteilung, wenn die Halle für Veranstaltungen mit mehreren 100 Menschen genutzt wird. Neben den Fluchtwegen kann die Entrauchung ein Problem darstellen. Oberlichter sind zwar vorhanden, deren Öffnungen sind jedoch nicht ausreichend groß ausgelegt. Mieslinger: "In diesem Bereich ist aber nur eine Ertüchtigung der Technik notwendig und keine größere Baumaßnahme."

Keine längeren Mängellisten

Bei den Kindergärten sind die jeweiligen Mängellisten sehr unterschiedlich ausgeprägt. Gut sieht es bei Fluchtwegen sowie der inneren Abschottung in Breitenberg aus. Der Kindergarten weist keine wesentlichen Mängel auf. Etwas mehr wird in Zwerenberg zu machen sein. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer feuertechnisch sicheren Abschottung von Heiz- und Öllagerraum sowie eines weiteren Lagerraumes im Bereich der kleinen Garderobe.

Der Kindergarten in Neuweiler ist deutlich größer mit drei Gruppen und sieben Erzieherinnen. Die dafür benötigten Räume zeigen gravierende Mängel bei den Flucht- und Rettungswegen. Zudem gibt es Mängel im System der inneren Abschottung, dies speziell im Erd- und Kellergeschoss. Grundsätzlich sind die sicherheitstechnischen Mängel in allen drei Kindergärten nicht einschneidend. Hier sollte aber mit der Installierung von Rauchmeldern ein erster Schritt möglichst zeitnah umgesetzt werden.

Gemeinderat Werner Wolf legte der Verwaltung und dem Gremium nahe, die jeweiligen Projekte an einem Stück in Angriff zu nehmen, sie nicht in Einzelgewerke zu stückeln. Ins selbe Horn stieß seine Kollegin Doris Hammann, die sich übrigens entsetzt darüber zeigte, dass solche technischen Mängel nicht früher bemerkt und dann auch behoben werden. Bürgermeister Martin Buchwald sieht den Zeitdruck als groß an: "Die Halle muss möglichst schnell saniert werden. Dies gilt vor allem für die elektrische Erneuerung."

Gremium und Verwaltung einigten sich darauf, mit dem Einbau von Rauchmeldern an allen fünf Orten sofort zu beginnen. Die Vergabe soll dann in sechs Wochen erfolgen, wenn für alle Gewerke die Zahlen vorliegen.