Am Ortseingang von Neuweiler fällt seit 2015 die quadratische 80-Meter-Halle auf. Hier liegen hinter den Fassaden aus heimischer Kiefer für den Bau Holzwaren aller Art bereit. Fotos: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Unternehmensporträt: In 40 Jahren kontinuierlich weiter entwickelt / Erscheinungsbild ist wichtig

Von Hans Schabert

Neuweiler. Die 80 Meter messende, quadratische Halle am Ortseingang von Neuweiler fällt seit 2015 jedem auf, der das 1000-Einwohner-Dorf aus nördlicher Richtung über die Calwer Straße erreicht. Erkennbar ist von der offenen Seite her das Hochregallager der Bischoff + Schäfer Holz und Verpackungen GmbH.

Vielleicht bugsiert ein Zugfahrzeug gerade einen tonnenschweren Sattel über die Fahrbahn zwischen dessen riesigen Stapeln. Hölzerne Trägersysteme ohne Zwischenstützen überspannen zwei 40 Meter breite und 80 Meter lange Abschnitte. Dies alleine macht das Gebäude sehenswert. In der Baubranche ist das Unternehmen in der Region bekannt: Sie liefert alles aus Holz sozusagen von der Stange – oder besser: aus dem Regal.

Eigentlich sollte das alte Lager Ecke Fichten-/Tulpenstraße verkauft werden. Aber dem Käufer musste wegen des Geschäftserfolgs abgesagt werden. "Wir benötigen dieses ›Lager 2‹ als Puffer, um für unsere Kunden auch seltener gefragte Sortimente vorhalten zu können", sagt Groß- und Außenhandelskaufmann Christian Bischoff. Zusammen mit seiner Mutter Irmgard führt er das Unternehmen, das sich in den 40 Jahren seines Bestehens kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Halle war notwendig

Holzhandel, Holzbau, die gesamte Bauindustrie und mit Fertigstellung der neuen Halle auch jeder Häuslesbauer und Heimwerker werden "just in time" beliefert. Alles was aus Holz benötigt wird, ist auf dem 45 000 Quadratmeter großen Betriebsgelände vorrätig: Holzfaserdämmplatten, Deckenverkleidungen, runde und eckige Träger, Balken oder Bretter. "Es muss alles im Trockenen sitzen, deshalb haben wir die große Halle benötigt", erklärt Christian Bischoff. Er weiß vom Logistiker im Lager über das Büropersonal bis hin zum Kraftfahrer zehn Mitarbeiter an seiner Seite.

Großen Wert legt der 35-Jährige auf das Erscheinungsbild des Unternehmens, das sein Vater Heiko mit einem Kompagnon gegründet hat. Da hat jede Zugmaschine, hat jeder Sattel seinen festen, markierten Standort, sei es in der Halle oder im Freigelände. Die Massen an Holz wirken im Lager und der Kommissionsabteilung aufgeräumt und sortiert. Abends strahlen die drei mit LED-Leuchten bestückten Fahnenmasten und der Firmenname am Parkplatz neben den Büros.

Familiär vorbelastet

Christian Bischoff ist hinsichtlich Holzhandel familiär vorbelastet. Da war Großvater Adolf Bischoff, der am Firmenstandort einst ein großes Sägewerk betrieb. Mit einem kleineren hatte er nach dem Krieg in Breitenberg begonnen.

Der Name "Alte Säge" für das teils in den ehemaligen Betriebsräumen entstandene Jugendfreizeitheim erinnert heute daran. Auch der andere Großvater, Ernst Züfle in Baiersbronn-Mitteltal, war Sägewerkseigner. Diesen Betrieb leitet heute Ludwig Züfle, der Onkel von Bischoff. Insofern setzt der junge Unternehmer 100 Jahre familiäre Verbundenheit mit der Holzbranche fort.

Die Fassaden der neuen Halle sind mit originaler Kiefer aus dem Neuweiler Wald verkleidet. "Sie wurden in Mitteltal bei meinem Onkel gesägt und getrocknet", erläutert Bischoff.