Generationenvertrag: Neuweiler fasst eine ähnliche Betreuungseinrichtung ins Auge
Von Hans Schabert
Neuweiler. Derzeit läuft der Kurs "Alltagsbegleiterinnen". Die Teilnehmer besichtigten eine Pflegewohngruppe in Kiebingen. Ziel ist, eine solche in Neuweiler zu realisieren.
Um sich der vielfältigen Aufgaben des Generationenvertrages anzunehmen, wurde die Dorfgemeinschaft Kiebingen als Verein gegründet. Dies ist in Neuweiler am 7. Dezember ab 19.30 Uhr im Heimatmuseum ebenfalls geplant (wir berichteten). So soll dazu beigetragen werden, dass besonders kranke, ältere Menschen so lange es geht zu Hause leben können. Ist dies nicht möglich, bietet die Wohngruppe Unterkunft. Dort erhält jeder Bewohner die erforderliche Unterstützung zur Bewältigung des Alltags und professionelle Pflege.
Die zweite Vorsitzende der Kiebinger, Sigrun Bachmann, hat mit ihrem Team in eindrucksvoller Weise den Besuchern den Werdegang geschildert. Vorbehalte in der Bevölkerung waren zu überbrücken, und viele, auch behördliche Unwegsamkeiten galt es zu überwinden. Die Bauzeit hat aber nur ein Jahr gedauert. Wenn es zu Hause einfach nicht mehr geht und auch die Nachbarschaftshilfe nicht mehr genügt, wird in Kiebingen als Alternative zum Leben in einem Alten- oder Pflegeheim ein geräumiges Zimmer in einer großen Wohnung mit Gemeinschaftsraum und Küche angeboten.
Die tägliche Betreuung und Pflege wird rund um die Uhr von ausgebildeten Alltagsbegleiterinnen und Fachpersonal eines Pflegedienstes gewährleistet. Die Angehörigen haben Mitwirkungs- und Entscheidungsmöglichkeit. Die Besonderheit liegt darin, dass dank der Lage inmitten des Dorfes die Bewohner in vertrauter Umgebung bleiben.
Die überschaubare Größe der Wohngruppe mit zehn Bewohnern gewährt eine familiäre Atmosphäre, in der Wünsche und Fähigkeiten respektiert und gefördert werden. Die Pflegewohngruppe war in kürzester Zeit voll belegt und hat inzwischen eine Warteliste. Die Bewohner sind glücklich, im Ort eine Bleibe zu haben. Die Besucher aus Neuweiler haben motivierte und freundliche Alltagsbegleiterinnen getroffen, die ihre Arbeit gerne machen.