Die Gemeinde Neuweiler setzt alle Hebel in Gang, um wieder einen Allgemeinarzt im Ort zu haben. Foto: Weigel Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuweiler vergibt einen Beratungsauftrag

Von Christoph Bay

Neuweiler. Mit dem Auftrag an das Büro Bopp-Global in Löwenstein, für die Kommune auf Arztsuche zu gehen, bleibt die Gemeinde Neuweiler vorerst dabei, in der Wiederbesetzung ihrer örtlichen Arztpraxen eigene Wege zu gehen.

Bürgermeister Martin Buchwald sagte allerdings, dass damit das Thema "Kommunale Regiopraxis Teinachtal", am Montag von Alois Jerges im Breitenberger Gasthof Hirsch vorgestellt, nicht aus den Augen gelassen werden solle. Eine eventuelle Verknüpfung beider Wege sollte doch möglich sein. Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) könne auch mit Praxisstandorten an verschiedenen Plätzen funktionieren.

Dieter Bopp stellte dem Gemeinderat deutlich vor Augen, dass die Situation im Ärztebereich in den nächsten Jahren nicht besser, sondern schlechter werde. So sei vor allem die große Zahl von Frauen im Medizinstudium – etwa zwei Drittel der kommenden Jungärzte werden weiblich sein – der Grund dafür, dass der niedergelassene Mediziner als Einzelkämpfer und selbstständiger Unternehmer sehr bald aussterben werde: "Vor allem das unternehmerische Risiko sowie im ländlichen Bereich der große Zeitaufwand sind die Hindernisse, die junge Mediziner vom Hausarztberuf fernhalten." Bopp sagte dem Gremium auch, dass es sehr schwierig sei, eine einmal geschlossene Praxis wieder zu eröffnen: "Besser ist eine direkte Übergabe und Übernahme. Sonst wird der Einstieg für einen neuen Arzt teuer."

Er bezeichnet den Entschluss der Gemeinde Neuweiler, nicht nur die Entwicklung in diesem Bereich zu verfolgen, sondern die Problematik aktiv anzugehen, als sehr positiv.

Bei vier Enthaltungen stimmte der Gemeinderat für den Beratungsauftrag mit der Firma Bopp-Global.