Deutscher Meister 2015 – jetzt kann endlich gefeiert werden. Auf diesen Augenblick der Siegerehrung haben die Dennacher Faustballerinnen (rechts) hin gearbeitet. Foto: sb

Faustball: Titelgewinn ist für den TSV Dennach keine Selbstverständlichkeit. "Es ist jedes Mal ein harter Kampf."

TSV Dennach – wer sonst? Auch wenn der eine oder andere Satz auch mal etwas knapp war, die Faustball-Frauen aus der Neuenbürger Teilgemeinde haben sich bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft in Hirschfelde in überragender Form präsentiert.

Erfolgshunger lässt sich nicht durch immer mehr Erfolge stillen – im Gegenteil, der Erfolgshunger wird durch Erfolge gewöhnlich sogar noch größer.

Das gilt auch für den TSV Dennach. Nach den Titelgewinnen in den Feldrunden 2012 und 2014 haben die Faustballfrauen am vergangenen Wochenende ihren nationalen Titel im fernen Sachsen erfolgreich verteidigt.

"Es ist jedes Mal aufs Neue ein harter Kampf. Uns fiel es schwer, die Konzentration und Leistung vom Europapokal Anfang Juli bis zur deutschen Meisterschaft hoch zu halten. Es ist auf keinen Fall ein Selbstläufer und immer mit hartem Training, auch außerhalb der Mannschaftstrainingszeiten verbunden. Und natürlich kann jede Mannschaft mal einen schwarzen Tag erwischen. Das zeigt ja das Ergebnis der Hallen-DM mehr als deutlich, als wir nur auf Platz vier landeten. Alhorn, Schneverdingen, Selsingen und auch die Calwerinnen sind leistungsmäßig sehr dicht beieinander", sagt Mannschaftssprecherin Jasmin Fischer.

Auch für Janina Krämer ist der Erfolg sein Selbstläufer: "Wir sind mit hohen Erwartungen an uns selbst in das Turnier gestartet. Uns ist es bisher noch nicht gelungen, den deutschen Meistertitel zu verteidigen, das war natürlich unser Ziel. Nach dem Gewinn des Europapokals wollten wir zeigen, dass wir nicht nur auf internationaler Ebene an der Spitze stehen, sondern uns auch im eigenen Land durchsetzen können. Dass wir unsere Leistung genau auf den Punkt abrufen konnten erfreut uns natürlich noch mehr. Es ist jedes Mal aufs Neue etwas Besonderes, den Titel des Deutschen Meisters mit nach Hause zu nehmen. Da zahlen sich die ganzen Mühen der gesamten Feldrunde aus, und es fällt eine riesen Last von den Schultern."

Als Süd-Meister waren die Dennacherinnen mit dem direkten Einzug ins Halbfinale belohnt worden. Angesichts von 20 Stunden Busfahrt und eines größeren Kaders wäre es den Dennacherinnen bei bestem Faustballwetter nicht mal unlieb gewesen, wenn sie drei anstatt nur zwei Spiele gehabt hätten.

"Die Endrunde um die deutsche Meisterschaft war an sich eine runde Sache. Dass im Feld die Männer- und Frauenmeisterschaften an einem Austragungsort stattfinden, ist auch immer eine willkommene Abwechslung. So hat man die Chance, zwischen seinen eigenen Spielen den spannenden Männerspielen zuzuschauen", so Janina Krämer.

Leicht irritiert waren die Dennacherinnen angesichts der unterschiedlichen Trophäen, die bei der Siegerehrung überreicht wurden. Jasmin Fischer: "Unser Pokal war eine Glasvase. Die Männer aus Pfungstadt haben für ihren DM-Titel ein riesiges Weizenglas bekommen. Das hätten wir auch gerne gehabt."

So haben sich die Dennacher Faustball-Frauen mit der Gewissheit aus Sachsen verabschiedet, dass die Größe des Siegerpokals mit der sportlichen Größe der Mannschaft manchmal eben nicht mithalten kann.

So richtig ausgiebig gefeiert wurde nach dem Finale übrigens (noch) nicht – eher ein wenig gemeinsam auf den Titelgewinn angestoßen. Da die Reise in den Schwarzwald sehr weit ist, wollte man vor Ort nicht zu viel Zeit verlieren. Die drei Nationalspielerinnen Sonja Pfrommer, Anna-Lisa und Annkatrin Aldinger sind direkt von Hirschfelde zur Europameisterschaft nach Bozen gefahren.