Schaut her, ich bin‘s: Saskia Dams, die neue Museumsleiterin. Foto: Schwarzwälder-Bote

Saskia Dams fühlt sich als Neuenbürger Schlossherrin bereits sehr wohl

Neuenbürg. Viele neue Eindrücke hat Saskia Dams in diesen Tagen bekommen, vielen Leuten vom Schloss und vom Rathaus ist sie begegnet. Und jeden Tag knüpft die junge Nachfolgerin von Elke Osterloh ein paar weitere Kontakte an ihrem neuen Arbeitsplatz. Am 1. September hat Saskia Dams die Museumsleitung von Schloss Neuenbürg übernommen.

Der Gemeinderat hatte die 33-Jährige im Juli aus 51 Bewerbern auserwählt. Nachdem Osterloh Ende März nach 19 Jahren aus ihrem Amt ausgeschieden war, lag die kommissarische Leitung in Händen von Pressereferentin Jacqueline Maltzahn-Redling. Die in Teilzeit beschäftigte Mitarbeiterin hilft Dams beim Einarbeiten. Die Kunsthistorikerin und Germanistin aus Bietigheim-Bissingen schaut sich aber auch gerne eigenständig um. Noch befindet sie sich in der Phase des Kennenlernens, forstet Ordner und Datenbanken durch, sammelt Einblicke in Haus, Strukturen und Abläufe.

Doch eines genießt die neue Museumschefin schon jetzt: "Einen schöneren Ausblick kann man nicht haben", so Dams. Als "Schlossherrin" fühle sie sich zwar nicht, aber dazu berufen, etwas zu bewegen. Schon während der ersten Aufenthalte in Neuenbürg habe die Stadt "sympathisch und urig" auf sie gewirkt, der Schlossberg "spannend und abenteuerlich", sagt die vielseitig interessierte Schlossliebhaberin, die Kontakte zu verschiedenen Museen, privaten Sammlern und Kuratoren hat und motiviert ist, in Neuenbürg einiges zu verbessern. Die organisatorischen Strukturen etwa – Organisation sei ihr Steckenpferd – das Thema Sponsoring oder die Gestaltung der Gemeinschaftsräume. Auch in Sachen Vermarktung müsse etwas passieren. "Man muss auf die Besucherzahlen reagieren und Ausstellungskonzepte überlegen, die viele Menschen ansprechen", sagt die gebürtige Pfälzerin, die Wert auf ein harmonisches Gesamtbild legt.

Nach acht Jahren im Galeriewesen hat Dams eine neue Herausforderung gesucht. Diese Stelle habe sie besonders gereizt: "Die Kombination aus Schloss, Märchen und zeitgenössischer Kunst ist einmalig." Überhaupt seien Schlösser etwas Fantastisches. "Märchen der Romantik" bildete zudem ein Studienschwerpunkt. Insofern findet Dams das seit 2001 bestehende und begehbare "Kalte Herz" als Herzstück des Museums "unbedingt erhaltenswert. So etwas habe ich noch nie gesehen", sagt sie begeistert.

Inwiefern das Museum ein neues Profil bekommt, müsse in bevorstehenden Gesprächen mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe aber noch besprochen werden. Arbeit gebe es genug: Neben der Organisation des Adventsmarktes stünde in den kommenden Wochen vor allem die Konzeption für 2015 mit der Planung von Ausstellungen an.

"Ich freue mich darauf, das Programm umzusetzen", sagt die Museumsleiterin, die gerne unterwegs ist. So wird sie auch vorerst nicht umziehen und zwischen Bietigheim-Bissingen, wo ihr Mann als Bauingenieur tätig ist, und Neuenbürg pendeln. So könne sie sich auch schnell mal in anderen Häusern umschauen und Netzwerke ausbauen, merkt sie an.