Juliane Stickel (rechts) hat einen vielversprechenden und nebenwirkungsarmen Therapieansatz für die Bekämpfung von Tumoren entwickelt. Foto: Uniklinik

Medizinerin aus Neubulach hat vielversprechenden Therapieansatz für Bekämpfung von Tumoren entwickelt.

Neubulach/Tübingen - Die Assistenzärztin Juliane Stickel aus Neubulach wurde mit dem Württembergischen Krebspreis 2015 ausgezeichnet.

Der Vorsitzende der Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung, Claus Claussen, hat in Tübingen die Auszeichnung übergeben. In diesem Jahr wurde der Projektpreis geteilt und geht mit einem Preisgeld von je 20.000 Euro an die Tübinger Onkologin Julia Skokowa für ihre Arbeit auf dem Gebiet zu "Mechanismen der malignen Entartung der Stammzelle" und an den Ulmer Onkologen Jan Krönke für sein Projekt zur "Identifikation von Lenalidomid Resistenz-Mechanismen in Myelodysplastischen Syndromen". Juliane Stickel von der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen wurde mit dem Nachwuchspreis in Höhe von 10.000 Euro für ihr Projekt zur "Entwicklung einer peptid-basierten Immuntherapie für Leukämiepatienten" ausgezeichnet. Der Preis gehört zu den am höchsten dotierten innerhalb der deutschen Krebsforschung.

Stickel, geboren 1985, absolvierte ihr Medizinstudium an der Universität Tübingen. Seit 2011 ist sie Assistenzärztin an der Medizinischen Klinik II für Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie und Immunologie.

Trotz zahlreicher Fortschritte bei der Behandlung von Leukämien kommt es beim Großteil der Patienten im Verlauf der Erkrankung zu Rückfällen. Eine entscheidende Herausforderung ist auf dem Weg der Heilung daher die Stabilisierung der Tumorreduktion. Einen vielversprechenden und nebenwirkungsarmen Therapieansatz hierfür stellt die peptidbasierte Immuntherapie dar.

Spezielle Impfung

Sie zielt darauf ab, mittels therapeutischer Impfung im Patienten eine spezifisch gegen Krebszellen gerichtete Immunantwort auszulösen. Basis hierfür sind Peptide, die auf den Leukämiezellen der Patienten präsentiert werden. Durch die Förderung von Stickels Arbeit soll die klinische Relevanz dieser Entdeckung vorangetrieben werden.

Die Stiftung des Württembergischen Krebspreises trägt den Namen des an Krebs verstorbenen Stifters Carl Manfred Bayer und seines Vaters Carl Maximilian Bayer. Beide waren nacheinander mehr als 60 Jahre in der Nähe von Ravensburg als niedergelassene Landärzte tätig. Sie zeichneten sich durch fachliche Kompetenz und hohe Sensibilität für die Probleme ihrer Patienten und deren Angehörigen aus. Carl Manfred Bayer studierte Medizin an der Uni Tübingen. Die Preise wurden ausgeschrieben für Wissenschaftler unter 40 Jahren, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sein und ihre Forschung in Württemberg durchführen oder gebürtige Württemberger sein sollen.