Auch mitten im Trubel arbeiteten die Schüler der GMS am Schnuppertag munter weiter. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaftsschule informiert bei Schnuppertag über ihr Profil

Von Steffi Stocker

Neubulach. Ungebrochen ist das Interesse an der Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach. Die so genannte Starterschule leistet seit drei Jahren Pionierarbeit und entwickelt ihr Konzept stetig weiter. Beim Schnuppertag präsentierten die Schüler konkrete Ergebnisse.

Lernatelier, Kompetenzraster oder auch Coaching sind völlig neue Begriffe in der Schullandschaft. Da sitzen Schüler auf den Fluren, haben an ihren Arbeitstischen eigene Regale oder nutzen ein Klassenzimmer als Theaterbühne.

Über das "seltsame Lernen" berichteten im Vorfeld des Rundgangs durch das Schulhaus Rektor Bernd Schinko und Lehrerin Ulrike von Altrock. "Bei uns ist egal, wo das Kreuz der Grundschulempfehlung gemacht wurde", verwies die Pädagogin auf die möglichen Bildungsabschlüsse in allen bekannten Bereichen. Vielmehr werde durch das 33-köpfige Kollegium individuell mit Niveaustufen und Förderung gearbeitet. "Wir setzen bei jedem Schüler an seinen Stärken an und entwickeln gemeinsam die Bereiche der Schwächen", äußerte sich Schinko.

Mit dem Konzept gewährleisten die Pädagogen guten Schülern das ihnen zustehende Niveau und nehmen gleichzeitig Schwächere wahr, um sie gezielt zu fördern. Deshalb passe ein Kind in die GMS, wenn noch unklar sei, welcher Abschluss angestrebt werde, der Schüler sich aber auf dem Weg in die Selbstständigkeit befinde. "Außerdem sollten Eltern mit Blick auf die gemeinsame Erziehung engen Kontakt zur Schule halten", verwies der Rektor auf die Kommunikationsplattform "Digitale Lernumgebung". Durch den so genannten "Diler", einem direkten Austausch via Internet, den der Landesbildungsserver zur Verfügung stellt, geben Lehrer Rückmeldung zur Entwicklung der Schüler.

Ein weiterer Aspekt für den Wechsel in die GMS sei der Wille, Ordnung zu halten. "Mit der ›Saustallkarte‹ signalisieren die Lehrer, dass man etwas tun muss", berichteten die Mädchen und Jungen, die bereits im Lernatelier arbeiten. Staunend beobachteten Eltern dann, wie trotz des Trubels am Schnuppertag gearbeitet wurde. Dass trotz der Auflösung des auf Klassenzimmer bezogenen Lernens Regeln von Bedeutung sind, erklärten die Schüler anhand der Aufstiegsmöglichkeiten. "Man kann aber auch wieder zurückgestuft werden", sagte ein Mädchen. Am kommenden Dienstag, 3. März, können sich Viertklässler und ihre Eltern informieren. Die Anmeldung zur Gemeinschaftsschule ist am 25. und 26. März im Sekretariat möglich.