Über einen ausgezeichneten Besuch ihres ersten Open-Air-Konzertes freute sich die Stollengemeinschaft Neubulach. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Erfolg fürs erste Open-Air-Konzert vor Hella-Glück-Stollen / Musiker reagieren flexibel auf Publikumsstimmung

Von Steffi Stocker

Neubulach. Treffender hätte der Auftakt für das Open-Air-Konzert nicht sein können. Mit Summerwine nahm das Quartett aus Mössingen die Besucher auf dem Vorplatz des Hella-Glück-Stollens mit auf einen Streifzug durch verschiedene Musikepochen.

Eindrucksvoll kam bei paralleler Lyrik die deutsche sowie auch schwäbische Interpretation zum Ausdruck. Während Didi Meyer den teils poetischen Inhalt vermittelte, ließ Peter Kölle das schwäbische Herz sprechen. Indes untermalten Bandleader Theo Kalich und Bassist Hans Ruff den Dialog mit der Melodie des Songs von Nancy Sinatra und Lee Hazelwood.

Zwischen Felsmassiv des Besucherbergwerks und Waldgebiet des Ziegelbachtals unterstrich die mit Lichterkette und Kerzen gestaltete Konzertarena die Atmosphäre des Sommerabends. "Es ist ein unglaublich schönes Ambiente", so Kölle der Mundart-Interpret begeistert. Nur zu gerne pendelte er zwischen der erhöhten Bühne für die Musiker und dem Platz vor dem Publikum. Damit verstärkte er aber auch immer wieder die inhaltliche Botschaft oder das Zwiegespräch mit seinem Kollegen Didi Meyer.

Unter anderem die naturgemäße Abnabelung der Kinder vom Elternhaus, die Distanz zwischen Vater und Sohn oder auch Freundschaft boten den Künstlern tiefsinniges Potenzial. So betonte beispielsweise Bruno Mars’ Song "Count on me" die Übersetzung "koasch uf mi zähla", als es um die Schulter zum Anlehnen ging.

Nachdenklich machte das Publikum die lyrische Begleitung von Stan Ridgways "Camouflage", bei der es um einen Soldaten geht, der im Kriegseinsatz eine lebensrettende Begegnung hatte.

Bei der Auswahl des präsentierten Repertoires vergaß das Quartett auch nicht die Themen, bei denen es ums Geld oder das Essen ging. Mit Schalk im Blick warf Kölle den Hinweis auf Linsen und Spätzle ein, als seine Kollegen "Jambalaya" von Hank Williams interpretierten.

In die Beine ging dem Publikum schließlich der Schwenk der Band von den Lyrics zu den Ohrwürmern aus den vergangenen Jahrzehnten. Nicht nur mit "Honky Tonk Women" von den Rolling Stones lockten sie die Gäste zum Tanz, die Musiker reagierten flexibel auf die Publikumsstimmung an diesem Sommerabend beim Hella-Glück-Stollen.