Das selbst gebastelte Stromaggregat faszinierte die ersten Besucher der Ausstellung, darunter Altensteigs Bürgermeister Gerhard Fees (Zweiter von links), Vorsitzender der Schwarzwaldwasserversorgung. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Jubiläum des Wasserwerksverbands Liebelsberg

Neubulach. Zum 125. Geburtstag des Wasserwerksverbands (WWV) Liebelsberg eröffnete die Stadt Neubulach die begleitende Ausstellung. Beim Festakt wurde auch an die Vorreiterrolle des interkommunalen Zusammenschlusses erinnert. "Damit soll unsere Freude über 125 Jahre verlässliche Wasserversorgung und gelungene Zusammenarbeit zum Ausdruck kommen", sagte Bürgermeisterin Petra Schupp.

WWV ist Musterbeispiel

Dass der Zweckverband 1892 eine Vorreiterrolle einnahm, hatte mehrere Gründe: Es gab ein "dringendes Bedürfnis aus der Bevölkerung nach kommunaler Wasserversorgung", außerdem waren die Höhenlagen der Umgebung Wassernotstandsgebiet, und nur ein Jahr vorher wurde die Erlaubnis für eine Selbstverwaltung von Gemeinden erteilt, die einen freiwilligen Zusammenschluss zu Zweckverbänden erlaubte.

"Zudem stieg mit der Cholera-Epidemie in Hamburg im gleichen Jahr das Bewusstsein für die Gesundheit und notwendige Hygiene", erläuterte Schupp. Die im Norden gewonnenen Erkenntnisse sind in die Grundlagen für die Aufbereitung von Trinkwasser eingeflossen. Und bis heute unterliegt sie einer permanenten Entwicklung. "Der Verband ist ein Musterbeispiel und hat die Leitziele des Landes schon erfüllt, bevor es sie überhaupt gab", würdigte Markus Ziegler, Abteilungsleiter für Umwelt- und Arbeitsschutz im Landratsamt Calw.

Die ortsnahen Wasservorkommen sollen erhalten und gestärkt werden, denn sie stellen einen wesentlichen Teil der Grundversorgung dar. "Deshalb sollen die Wasservorkommen auch, entgegen der Forderung der Europäischen Union, in öffentlicher Hand bleiben", sagte Ziegler.

Bei der Ausstellungseröffnung in der Bergvogtei erhielten die Gäste einen Einblick in die Entwicklung des WWV. "Etliche Exponate wurden uns zur Verfügung gestellt, einige davon haben direkt mit dem Zweckverband zu tun", fasste Organisator und Rechercheleiter Wilfried Henne zusammen.

Bis 31. Oktober geöffnet

Das selbst gebaute Aggregat des ehemaligen Wassermeisters Horst Walz veranschaulicht zum Beispiel, wie er am Hochbehälter trotz fehlenden Stromanschlusses Licht erzeugte. Eine Teuchelleitung, die Helmut Schwarz seinen eigenen Worten zufolge aus einer Baggerschaufel in Neubulach rettete, zeigt, wie Rohrleitungen in der Vergangenheit aussahen.

Auch der Rundblick vom Wasserturm in Liebelsberg wurde in die Ausstellung integriert. Sie ist bis 31. Oktober in der Bergvogtei am Marktplatz zu sehen.