Tierärztin Gunhild Fritz hat sich begeistern lassen. Erstes Kaninhop-Turnier am 23. April.
Neubulach-Liebelsberg - Gunhild Fritz strahlte, als sie in diesen Tagen das Schreiben erhielt, dass der Kaninchenzuchtverein Neubulach nun ein eingetragener Verein ist. Den Klopfern beim Kanin-Hop die Möglichkeit zu geben sich auszupowern, hatte die Tierärztin inspiriert.
"Seit 44 Jahren schon habe ich ununterbrochen Kaninchen. Von Kanin-Hop erfuhr ich aber erst vor etwas mehr als einem Jahr", erzählte Fritz im Gespräch mit unserer Zeitung. Auf der Suche nach neuen Hasen, weil die eigenen aus Altersgründen gestorben waren, lernte sie erstmals dieses Hobby kennen.
Auch "Die Mitschwitzer" waren schon beim Kaninhop in Freudenstadt:
"Ein kleines Mädchen hatte voller Begeisterung erzählt, die von mir ausgesuchten Tiere könnten auch Kanin-Hop", erinnerte Fritz sich an den entscheidenden Moment. Das schaute sie sich dann genauer an, fand Gefallen daran und legte sich kurzerhand einen eigenen Parcours mit 15 Hindernissen zu. Ihr Ehemann Wolfgang Fritz half ihr dabei und gestaltete den Rundkurs handwerklich. Die Hindernisse sind auf den natürlichen Bewegungsdrang und die Größe der Tiere zugeschnitten. Die Kaninchen, die locker an der Leine geführt werden, springen über Ricks im Miniaturformat, die im Großen aus dem Pferdespringreiten bekannt sind. Oder sie spazieren über Stege und Brücken. Die Variationen sind dabei schier unendlich.
In Skandinavien gibt es die Sportart für Kaninchen bereits seit mehr als 25 Jahren. Nun ist sie auch in Deutschland angekommen. Während Fritz schon von Berufswegen auf Gesundheit und Haltung der Kaninchen achtet, beobachtet auch der Zentralverband deutscher Rassekaninchenzüchter (ZDRK) das jüngste Hobby in seinen Reihen zum Wohl der Tiere.
Mit dem Ziel, Mitstreiter zu gewinnen, wollte Fritz im Mai das Hobby zunächst mit vier Tieren präsentieren. Plötzlich wurde daraus aber ein ganzes Turnier gegenüber (wir berichteten). Eine weitere Vorführung bei der Spezialitätenwanderung in Bieselsberg führte schließlich in Richtung Vereinsgründung.
Positiver Effekt auf die Motorik
"Das ist eine tolle Alternative, mit der Kinder und Jugendliche auch für die Kleintierzucht begeistert werden können", findet Gebhard Rahm aus dem dortigen Kleintierzuchtverein. Auch er trainiert mit seinen Kaninchen. Keine Frage für ihn, bei der Gründung des neuen Vereins dabei zu sein. "Tagesverfassung und die individuelle Charakteristik, mit Publikum und Umgebungsgeräuschen umzugehen, wirken sich auf die Reaktionen aus", erklärte Fritz. Es komme schon vor, dass Tiere einfach vor dem Hindernis sitzen bleiben. Motivierende Laute und Berührungen am Hinterteil animieren die Kaninchen dann zur Bewegung. Das will natürlich trainiert sein, damit Tier und Halter sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Außerdem gibt es Vorgaben zu den Abständen der Hindernisse. Die Hasen müssen wissen, dass sie laufen müssen", erläutert die frisch gebackene Vereinsvorsitzende.
Während des Sommers trainierten die Mitstreiter in ihrem Garten neben der Praxis in Liebelsberg. Für den Winter erhielten die Kanin-Hop-Freunde ein Domizil im Reitstall des Schwarzwaldzentrums. Dort wird am 23. April auch das erste Turnier des neuen Vereins stattfinden, für das online die Ausschreibung stattfindet. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene können beim Wettbewerb teilnehmen. "Unter Umständen können wir auch eine Baby-Klasse aufnehmen, wenn Kinder neu einsteigen", kündigte Fritz an. Inzwischen wurde sogar bekannt, dass der Sport positive Effekte auf die Motorik habe. Interessenten können beim Verein vorbeischauen und schnuppern. Es wird immer am Wochenende trainiert. Ob am Samstag oder Sonntag wird kurzfristig entschieden und ist, wie auch weitere Informationen, bei Gunhild Fritz unter Telefon 07053/32 28 zu erfragen.