Die neue Präsidentin des Deutschen Heilstollenverbands Petra Schupp, zeigt den Neubulacher Heilstollen zusammen mit Katharina Wurster vom Bürger- und Gästebüro und Edith Huber, der Betreuerin des Heilstollens (von rechts). Foto: Bösel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurwesen: Bürgermeisterin in neuer Position / Repräsentation und Lobbyarbeit

Neubulach. Seit gut einem Monat ist Petra Schupp die Vorsitzende des Deutschen Heilstollenverbands. Dieser hat sich zur Aufgabe gemacht, die Höhlen unter Tage und deren Therapiemöglichkeiten überregional bekannter zu machen. Im Heilstollenverband haben sich neben Neubulach die zehn Orte Ennepetal, Bad Fredeburg, Münstertal, Bad Grund, Aalen, Schmiedefeld, Saalfeld, Pottenstein, Bodenmais und Steinbach/Sieg versammelt.

Die Bürgermeisterin von Neubulach, Petra Schupp, hat das Amt von ihrem Vorgänger aus Bad Fredeburg übernommen. Der hat sein Amt niedergelegt, weil die Zukunft des Abela Heilstollens in seinem Ort ungewiss ist.

"Das Ziel des Verbands ist es, die Stollen bekannter zu machen und die Therapien von Krankenkassen anerkennen zu lassen", erklärt Schupp.

Zu den Aufgaben des Präsidenten gehören dabei die Repräsentation und Lobbyarbeit im Heilbäderverband für den Heilstollenverband. Denn der Deutsche Heilstollenverband gehört dem Deutschen Heilbäderverband an.

Behandlung soll von Krankenkassen anerkannt werden

Außerdem betreibt die Präsidentin auch Lobbyarbeit gegenüber den Krankenkassen, in der Hoffnung, dass Patienten mit Atemwegserkrankungen in Zukunft solche Therapieangebote wie die im Neubulacher Heilstollen bezahlt bekommen können, erzählt Schupp.

Dabei kämen auch Kinder in Frage, denn bei ihnen wirke die Therapie mit der reinen Luft im Stollen schneller als bei Erwachsenen. Der Verband will die Klimatherapie weiter wissenschaftlich aufarbeiten lassen und dann die Anerkennung der Therapie bei den Krankenkassen erlangen.

"Es ist schade, dass die Heilstollen so wenig bekannt sind, darum wollen wir jetzt mehr Werbung machen. Außerdem sind die alternative Medizin sowie Naturheilverfahren heute mehr in der Öffentlichkeit und bieten so die Chance, auch die Stollen ins Bewusstsein der Leute zu bringen", sagt Petra Schupp.

Deshalb sollen im Heilstollenverband auch "Synergien genutzt werden", um so einheitliches Werbematerial zu entwerfen und unter anderem dadurch einheitlich aufzutreten. Außerdem finde ein regelmäßiger Austausch und regelmäßige Treffen unter den Mitgliedern statt.

"Mit dieser Therapie heilt man nicht, aber man lindert die Beschwerden. So kann unter Umständen auf Medikamente verzichtet werden und somit auch auf deren mögliche Nebenwirkungen", erklärt die Präsidentin des Deutschen Heilstollenverbands.

Die Informationen aus den Heilstollen-Therapiezentren sollen im Verband gebündelt und so einer breiteren Interessengruppe zugänglich gemacht werden, sagt Petra Schupp.

Einheitliche Qualitätskriterien sorgen für hochwertige Therapie

Es gebe auch eine Definition und Überwachung einheitlicher Qualitätskriterien für die Heilstollen. So werde sichergestellt, dass die Therapie hochwertig ist und die Betreuung optimal. Außerdem werde die Luft in den Stollen regelmäßig vom Deutschen Wetterdienst überprüft.

Das Besondere in Neubulach ist dabei, dass es Heilklimatischer Kurort und Kurort mit Heilstollen-Kurbetrieb ist. Diese Doppelauszeichnung garantiere gute Luft nicht nur unter, sondern auch über Tage.