Die Dorfgemeinschaft von Martinsmoos will auf die prekäre Situation an der Ortsdurchfahrt aufmerksam machen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehrsberuhigung: An Ortsdurchfahrt zu schnell fahrende Autos ausgebremst

Neubulach-Martinsmoos. Für eine wirksame Geschwindigkeitsreduzierung in der Ortsdurchfahrt von Martinsmoos setzt sich die Bevölkerung ein. Unterstützt wird sie dabei vom Gemeinderat. Damit es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, haben Bürger des Neubulacher Stadtteils nun ein Zeichen gesetzt. Entlang der innerörtlichen Kreisstraße 4371 haben Anwohner ihre Autos abgestellt und so durchrauschende Fahrzeuge ausgebremst. Mit der Forderung nach einem Tempolimit soll vor allem die Sicherheit von Kinder und älteren Mitbürgern gewährleistet werden.

Enger Gehweg

"Wenn meine Tochter auf dem engen Gehweg zur Bushaltestelle läuft, wird sie vom Fahrtwind der Lastwagen fast mitgerissen", so Delia Dürr. Deshalb führe sie die Grundschülerin immer an der Hand. Und wenn es dann im Winter noch dunkel sei und regnet, hätten auch Erwachsene Probleme, die Straße zu überqueren. Ihr Ehemann Michael Dürr befürchtet, dass es noch schlimmer wird, wenn in Simmersfeld das Werk eines großen Unternehmens in Betrieb geht. "Gedanken, dass dann Gigaliner die Strecke nutzen, sind nicht gerade erfreulich", sagte er.

"Die Ortsdurchfahrt soll zum dörflichen Charakter von Martinsmoos als Erholungsort passen", bekräftigte Werner Schlecht, der Sprecher der Dorfgemeinschaft Martinsmoos, das Anliegen. Die Kreisstraße würde den Ort sozusagen trennen. Dass Kinder ihre Freunde problemlos besuchen können, sei deswegen fast nicht möglich.

Wie berichtet, hat Gemeinderat im Zusammenhang mit der Sanierung der Straße durch den Landkreis über mögliche Querungshilfen beraten. Das hat die Dorfgemeinschaft mobilisiert. "Wir lassen uns nicht mehr vertrösten", unterstrichen die Bürger. In einer Versammlung haben sie die störenden Faktoren zusammentrugen und Lösungsansätze formuliert.

Sie beklagen, dass von beiden Seiten zu schnell in den Ort eingefahren wird. Die Lärmbelästigung sei unerträglich, nachdem der Verkehr und dabei vor allem der Schwerverkehr deutlich zugenommen habe.

Kein Verständnis haben die Bürger für die Versetzung der Ortseingangsschilder. Die Ausfahrt aus manchen Grundstücken sei nur schwer möglich.

Kreisel vorgeschlagen

Die Dorfgemeinschaft schlägt Kreisel an beiden Ortseingängen vor, geschwindigkeitsabhängige Ampeln, Querungshilfen oder Verkehrsinseln, Tempo 30 im Kernort vor dem Rathaus sowie Ausfahrspiegel für Grundstücke und die Änderung der Abbiegesituation an der Kornstraße, um nur einige Beispiele zu nennen. Gestartet wurde auch Unterschriftenaktion. Mehr als 100 Personen haben bereits unterzeichnet. Darüber hinaus will die Dorfgemeinschaft mit Schreiben an Stadtverwaltung und Landkreis ihr Anliegen unterstreichen.

"Wir wollen gemeinsam mit den Behörden gute Kompromisse finden", meint Werner Schlecht dazu.