Freuen sich, dass in Sachen Internetgeschwindigkeit in Martinsmoos seit dem Monatsersten die Post abgeht (von links): Die Kunden Sebastian und Siegfried Kübler sowie Stefan Russ. Martin Wessner (ganz rechts) und Alexander Siebnich (Dritter von rechts) von der Firma brain4kom bringen die schnelle Verbindung ins Haus. Die Voraussetzungen dafür schufen von institutioneller Seite stellvertretend Bürgermeisterin Petra Schupp für die Stadt Neubulach, von technischer für die Sparkassen-IT Alexander Bäuerle. Foto: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

Schnelles Internet nun verfügbar / Akteure kooperieren gut

Von Marija Mikulcic

Neubulach-Martinsmoos. Auf Autobahnen rasen ist strafbar. Das Rasen auf Datenautobahnen ist es nicht. Im Gegenteil. Es ist sogar erwünscht.Rasend schnell sollen Daten per Glasfaserkabel übertragen werden und so Internetnutzern auf der ganzen Welt geschäftlichen oder privaten Kontakt – quasi in Echtzeit – ermöglichen. Je schneller die Verbindung, desto glücklicher der Nutzer, so die Gleichung.

Zu den "Glücklichen" gehören nach den Zwerenbergern nun auch die Martinsmooser. Seit Anfang April können Kunden, die sich einen entsprechenden Anschluss ins Haus legen lassen, auch hier das schnelle Internet nutzen. Die nötigen Voraussetzungen sind da. Gemeinsam auf den Weg gebracht haben sie die Stadt Neubulach, die Sparkassen-IT, die für den Ausbau des schnellen Internets verantwortliche Tochter der Sparkasse Pforzheim Calw und das Unternehmen brain4kom. Davon zeugt der graue Kasten gleich hinter dem Bus-Wartehäuschen am Bürgerhaus. Von dort aus wird das Internet-Signal aus den im Boden verlegten Glasfaserkabeln so übersetzt, dass es die Kupferkabel verstehen, die das Signal in den angeschlossenen Haushalt bringen.

"Der zeitliche Ablauf war sehr straff", sagt Alexander Siebnich. Er ist der Vorstand des Gaggenauer Unternehmens brain4kom, dem die Überbrückung der letzten Meter vom grauen Kasten am Bushäuschen bis in den Haushalt obliegt. Siegfried und Sebastian Kübler sowie Stefan Russ, Martinsmooser Internet-Nutzer, haben sich bereits getraut und bei Siebnich "den Turbo" geordert. Von minimalen Startschwierigkeiten berichtet Sebastian Kübler. Siebnich hat ein offenes Ohr. Das, sagt er, würde sofort angegangen. "Aber sonst, top!", so das Gesamturteil des jungen Martinsmoosers.

Der eine oder andere Bekannte aus dem Ort sei auch schonmal zum Testen rübergekommen, berichtet Kübler. "Manche ärgern sich, dass sie noch so lang gebunden sind", berichtet Kübler von der Situation einiger Einwohner, die mit einem Anbieter, der die Signale per Funk überträgt, längerfristige Verträge eingegangen sind.

"Wir übernehmen die Kündigung", erläutert Alexander Siebnich, dass sein Unternehmen auch diese Seite eines Anbieterwechsels abdeckt. Einmalig 94 Euro sind für den Anschluss ins Haus zu berappen. Dann kann die Post abgehen. "Wir sind der Speedy Gonzales des Internet", sagt Siebnichs Geschäftspartner Martin Wessner. Monatlich fallen für die Standard-Verbindung mit 25 Mbit pro Sekunde 44,99 Euro an.

Tatsächlich sei die Umsetzung des ganzen Unterfangens unheimlich rasch erfolgt, sind alle beteiligten Akteure sich einig. Dass bei der Bevölkerung das Interesse groß ist, hatte eine Info-Veranstaltung im Februar gezeigt. Voller Saal im Bürgerhaus.

Dort hatten Wessner und Siebnich angekündigt, Kunden bereits Ende März anschließen zu können. Manche seien dann von der Tatsache, dass dieser Fall tatsächlich eingetreten sei, völlig überrumpelt gewesen, erinnert sich Wessner. Hochzufrieden sind auch Alexander Bäuerle von der Sparkassen-IT und Bürgermeisterin Petra Schupp. In Martinsmoos ist der graue Kasten jetzt das Symbol für den Zugang zur ganzen Welt.