Mit dem Kesselaustausch der Heizungsanlage in der Bergvogtei wird künftig neben dem Alten Rathaus auch der Verwaltungssitz in das Netz der Wärmeversorgung eingebunden. Die Rathausheizung kommt der Gesamtschule zugute. ­ Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Anlage der Vogtei hält Werte nicht ein / Heizverbund mit beiden Rathäusern vorgesehen

Seit fünf Monaten schreibt das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) einen regenerativen Anteil von 15 Prozent vor. Davon ist der Denkmalbereich nicht ausgenommen, sodass in Neubulach für die Heizung der Bergvogtei reagiert werden muss.

Von Steffi Stocker

Neubulach. Bei der Sanierung der Bergvogtei wurde die Heizanlage, die auch als Fernheizzentrale für das Alte Rathaus eingerichtet ist, nicht ausgetauscht. Jetzt wird sie wegen Überschreitens der Emissionswerte vom Bezirksschornsteinfeger beanstandet.

Veraltete Kesselanlagewird ausgetauscht

"Die Kesselanlage mit Erdgas als Brennstoff aus dem Jahr 1972 entspricht nicht mehr dem Stand der Technik", so Bauamtsleiter Frank Frey zu den Hintergründen. Ein Austausch sei dringend erforderlich, da die verschärften Regelungen im EEG keine Ausnahmen zulassen. "Vor allem, weil es keine Wohngebäude sind", ergänzte Frey. Er beziffert den durchschnittlichen Jahresverbrauch auf etwa 165 000 Kilowattstunden.

Einen Sanierungsplan für die Lösung dieser Problematik verwarf die Verwaltung, da deren Kosten für die erst frisch sanierte Bergvogtei unsinnig seien. Zudem seien Gutachter für derlei spezielle Fälle sehr dünn gesät, weiß der Bauamtsleiter.

Wärme fürdrei Gebäude

Vielmehr legte er dem Gemeinderat eine Strategie der künftigen Ausrichtung in Form eines Heizwärmeverbundes der zwei betroffenen Gebäude inklusive dem benachbarten Rathaus vor.

"Dort wäre auch die Installation einer Fotovoltaikanlage möglich, die wegen der Statik für die beiden Gebäude unter Denkmalschutz abgelehnt worden ist", sagte Frey. Er schlägt die Nutzung eines mit Biogas betriebenen Gasbrennwertkessels für alle drei Gebäude vor. Geplant sind rund 15 Quadratmeter Module, für die Frey Kosten in Höhe von 12 000 Euro veranschlagt. Und der auf dem Dach produzierte Strom könne direkt im Verwaltungssitz eingespeist werden. Insgesamt wäre nur ein geringer baulicher Aufwand notwendig, um diesen Heizungsverbund zu realisieren.

Gemeinschaftsschuleerhält jüngeres Modell

Die im Rathaus vorhandene Heizanlage mit einer zehnjährigen Restlaufzeit könne dann die ältere in der Gemeinschaftsschule ersetzen. Inklusive Kesseltausch belaufen sich die Kosten für das Vorhaben auf 37 000 Euro.

Aus dem Gremium warben Martin Schöttle und Jürgen Bohnet für eine Prüfung, die Fotovoltaikanlage größer zu dimensionieren. Anja Skafar erinnerte zudem an die Idee eines größeren Heizungsverbundes im Kernort. "Zurzeit erschließt sich ein Konzept für die Innenstadt aber nicht", so Bürgermeisterin Petra Schupp dazu.

Bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme sprach sich das Gremium für Kesseltausch und Installation einer Voltaik-Anlage innerhalb der kommenden 18 Monate aus.