Eine stattliche Resonanz hatte der Aufruf zur Infoveranstaltung übers Thema Arbeitskreis Asyl in Neuweiler. Foto: Stocker

Beim nächsten Treffen soll es um konkrete Unterstützung gehen. Ehrenamtliche gesucht.

Neuweiler-Gaugenwald - In Neuweiler wachsen die Bestrebungen, den in der Gemeinde untergebrachten Flüchtlingen die Hand zu reichen. Beim Informationstreffen dominierte vorerst aber das allgemeine Interesse an Asylverfahren.

Die Initiatoren zeigten sich überrascht von der großen Zahl an Besuchern, die dem Aufruf gefolgt war. Beinahe 40 Personen waren in den Saal des alten Rathauses von Gaugenwald gekommen. "Das macht zuversichtlich, dass in Neuweiler etwas entstehen kann", war die erste Reaktion von Jörg Schöttle angesichts dieses Zuspruchs.

Zwar seien auch in Neuweiler Flüchtlinge untergebracht, doch wüssten die wenigsten Bürger davon, so der Gastgeber. In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung wolle man einen Arbeitskreis aufziehen und Kontakte knüpfen. Und da sich die Neuweiler Ehrenamtlichen auf Neuland begeben, hatten sie zum Infotreffen erfahrene Leute eingeladen. Vertreter des bereits bestehenden Arbeitskreises Asyl in Neubulach sowie Birgit Auer vom Fachbereich Migration der Kreisdiakonie Calw erläuterten die Gegebenheiten.

Informationsveranstaltung als Basis für Ehrenamtliche

"Wichtig ist die gegenseitige Ergänzung von Verwaltung und Ehrenamtlichen", berichtete Wilhelm Gelbke von den Anfängen in der Nachbarstadt. Es gelte vorerst, Ideen zu sammeln und Strukturen zu bilden sowie Ansprechpartnern für potenzielle Mitwirkende und Asylbewerber ein Gesicht zu geben.

Schnell stellte sich allerdings heraus, dass die Gäste zunächst am Asylverfahren selbst, seinen Grundlagen, politischen Vorgaben und dem Vorgehen sowie den unterschiedlichen Stufen von Bleibemöglichkeiten samt damit verbundenen Konsequenzen auch für die Entwicklung vor Ort interessiert waren. Nicht zuletzt Arbeitsgenehmigungen oder die Mitgliedschaft in einer Krankenkasse sind davon betroffen.

Deshalb regte Birgit Auer eine separate Informationsveranstaltung zu dieser Thematik an, die auch eine Basis für die Ehrenamtlichen bilde, die sich mit und für die Flüchtlinge einbringen wollen. "Wichtig ist nämlich, dass sie Grenzen ziehen, da Ehrenamtliche über Möglichkeiten informieren und nicht beraten", so Auer. Dafür gebe es etliche Ansätze wie die Orientierung im öffentlichen Personennahverkehr, die Erklärung von Bedingungen für ein Girokonto oder die vertraglichen Bestimmungen in einem Handyvertrag. Und natürlich das Herstellen von Kontakten zu den örtlichen Vereinen.

"In vier Wochen wollen wir ein zweites Treffen organisieren, bei dem konkrete Ideen und Möglichkeiten der Umsetzung ausgelotet werden", so Jörg Schöttle im Gespräch mit unserer Zeitung. Zunächst soll zudem eine angekündigte Familie begrüßt werden.