Nach dem Willen des neuen Besitzers soll der "Hirsch" vollständig abgerissen werden. Foto: Fritsch

Ehemaliges Hotel am Silbertor wechselt Besitzer. Privatmann denkt an Wohnbebauung.

Neubulach - Weithin sichtbar war das Feuer, das in einer Nacht im August vergangenen Jahres aus dem Dachstuhl des Neubulacher Hotels Hirsch schlug. Bald könnte von dem Haus gar nichts mehr zu sehen sein.

Der neue Besitzer will das einmal so stolze Gebäude am Silbertor abreißen und dafür auf dem Gelände zwei Neubauten errichten. An dem Verkauf war der Neubulacher Immobilienmakler Waldfried Schmidt beteiligt.

Auf jeden Fall seniorengerecht

Wie er unserer Zeitung gegenüber erläuterte, handelt es sich beim Käufer um einen Privatmann aus der Bergwerksstadt, der eines der beiden vorgesehen Häuser für sich und seine Familie selbst nutzen will. Den Wohnraum im anderen Block will er entweder vermieten oder verkaufen. Auf jeden Fall soll aber seniorengerecht gebaut werden.

Als im vergangenen August das Feuer ausbrach, stand das im Jahr 1960 errichtete und 1979 modernisierte Hotel aus familiären Gründen leer. Schon damals sollte es verkauft werden. Weil es unbewohnt war, kamen beim Brand auch keine Personen zu Schaden. Der entstandene Sachschaden in dem voll möblierten und ausgestatteten Haus wurde aber von der Polizei auf 200 000 Euro geschätzt. Bei ihren Ermittlungen ging die Kriminalpolizei schnell von Brandstiftung aus.

Es war wohl wirklich Brandstiftung

Im Zusammenhang mit dem Brand suchte die Polizei nach einem Mann, der sich bei der Anfahrt der Rettungskräfte zum Brandort dort auf der Straße aufgehalten haben soll. Er war von kräftiger Statur, trug eine kurze Hose und hatte einen orangefarbenen Rucksack oder Reisetasche dabei. Ob er mit dem Vorfall zu tun hatte, ist weiter unklar. Die Staatsanwaltschaft geht, wie Schmidt dazu ausführte, zwar davon aus, dass es wirklich Brandstiftung war. Die Fahndung nach einem möglichen Täter sei aber bisher erfolglos geblieben.