Lilian Wolfarth und Wolfgang Tischer bringen mit Bram Stokers "Dracula" Transsilvanien nach Neubulach. Foto: Duvall Foto: Schwarzwälder-Bote

Literatur: Lesung der deutschen Übersetzung von Stokers Originalversion "Dracula" in Neubulach

Düstere Beleuchtung und schauriges Ambiente im Heilstollen: Bram Stokers Horrorgeschichte "Dracula" verwandelt den Neubulacher Heilstollen in eine Wohlfühloase für Vampire und alle, die von Vampiren fasziniert sind.

Neubulach. Passend zur Jahreszeit lesen Lilian Wolfarth und Wolfgang Tischer am, Samstag, 5. November, die deutsche Übersetzung des Klassikers von Bram Stoker "Dracula". Beginn des schaurig-schönen Ereignisses ist um 19 Uhr.

Das Original wurde von einer geschätzten Lesezeit von sechs Stunden aufwendig auf zwei Stunden heruntergekürzt, jedoch ohne wichtige Handlungsstränge außen vor zu lassen. Die Kulisse im Neubulacher Heilstollen, kurz nachdem dort die Halloweenparty stattfand, wird an Transsilvanien erinnern.

Tischer ist sehr gespannt, wie der Abend verlaufen wird: "Obwohl wir den Dracula nun schon öfters gelesen haben, bin ich nach wie vor fasziniert von diesem Text. Kaum einer hat das Buch gelesen und da ist es faszinierend, wie dieser über 100 Jahre alte Text im Ton und im Ausdruck so klingt, als wäre er von einem Grusel-Autor für die heutige Zeit geschrieben."

Heiße Getränke wärmen in der Pause auf

Besucher sollten aufgrund der Temperaturen im Heilstollen in Neubulach von rund acht Grad Celsius daran denken, dass warme Kleidung und Schlafsack oder Decke mitzubringen sind, da laut Tischer die Zeit im Sitzen doch sehr lang sein kann. Nach einer Stunde Lesung wird es, bevor die zweite Stunde Spannung anbricht, eine Pause geben, in der sich die Anwesenden mit heißen Getränken aufwärmen können.

Die erfahrenen Rezitatoren, die unter anderem auch schon Kurzgeschichten von Rosamunde Pilcher gelesen haben, legen großen Wert darauf, dass die Geschichten "rund" sind. Außerdem sei es wichtig, dass man "jeden Autor ernst nimmt" und aufpasse, dass man die Kernaussagen nicht verändere.

Auf die Idee kam Tischer, der mittlerweile selbst in Neubulach wohnt, als er ein Konzert im Stollen besuchte und die Akustik erlebte. Sowohl der Bergwerksverein als auch die Stadt waren in den folgenden Gesprächen sofort überzeugt. "Dracula" wird zeigen, ob die Vorschusslorbeeren auch gerechtfertigt sind.

Christian Proß als Vorsitzender des Bergwerkvereins freut sich jedenfalls: "Der Zeitpunkt kurz nach Halloween ist ideal. Wir lassen vieles von der Dekoration da, das Schauerlicht sorgt dann für einen passenden Rahmen."