Stefan Fischer (links, Liebenzeller Gemeinschaft Neubulach) führte durch die Veranstaltung mit Referent Hartmut Steeb (Deutsche Evangelische Allianz). Foto: Kalmbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Hartmut Steeb vermisst bei Plänen Beteiligung von Behinderten- wie Religions-Verbänden

Neubulach. Bei einem Informationsabend zum Landesbildungsplan sprach sich Hartmut Steeb (Stuttgart) im voll besetzten Saal der Liebenzeller Gemeinschaft gegen Gender Mainstreaming und für die Unterstützung der klassischen Familie aus. Auch der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel war unter den Gästen.

Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, sei das Modell, das am besten für Nachhaltigkeit stehe. Steeb wirft der Landesregierung vor, die Nachhaltigkeit und das Konzept der Bürgerbeteiligung bei den Themen Familie und Bildung zugunsten einer Lobbypolitik aufzugeben.

Er vermisse in der Vorbereitung des Bildungs- und Aktionsplanes der Landespolitik die Beteiligung von Behindertenverbänden oder christlichen Kirchen, muslimischer oder jüdischer Verbände. Steeb vertritt als Generalsekretär der Evangelischen Allianz nach eigenen Angaben 1,3 Millionen Christen im Bundesgebiet. Der Parlamentarische Staatssekretär Fuchtel nutzte die Veranstaltung, um die 230 Besucher zu mehr politischem Engagement aufzurufen: "Sie alle können etwas tun – gehen Sie wählen."

Generalsekretär Steeb sagte, dass es zu unterstützen sei, wenn die Landesregierung dafür einstehen wolle, dass jeder Mensch ein volles Lebensrecht habe. Schließlich stehe jedem Menschen, gleich welcher sexuellen Orientierung, die volle Menschenwürde zu. "Das ist völlig klar", so Steeb weiter, "es gibt keinen Grund, irgendeinen Menschen zu diskriminieren, nur weil er eine andere Auffassung hat als die Mehrheit." Doch die Ziele des Gender Mainstreamings seien eindeutig abzulehnen.

In der Diskussion mit den Besuchern wurde darauf verwiesen, dass es sich lohne, sich zu engagieren. Immerhin sei die Einführung des Bildungsplanes von der Landesregierung verschoben worden. Dies könne als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Protest nicht ungehört verhallt sei, so eine Besucherin.