Im Liebelsberger Kanalsystem sind Sanierungen dringend erforderlich, damit nicht zu viel Fremdwasser in den Kanal nach Calw fließt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Teile der Liebelsberger Rohrleitungen sind demoliert / Zu 60 Prozent unnötige Einflüsse

Neubulach (cb). Die Kanaluntersuchungen im Neubulacher Stadtteil Liebelsberg sind mit Reinigung sowie TV-Aufnahmen im Frühjahr und Sommer des laufenden Jahres über die Bühne gegangen.

Diese Untersuchungen haben ergeben, dass der Fremdwasseranteil im Abwassersystem bis zu 60 Prozent beträgt. So ist bei der Einspeisung in den Kanal nach Calw auch dieser hohe Fremdwasseranteil zu bezahlen. Ursache dafür sind Teile des Liebelsberger Abwassersystems, die im Lauf der Jahre wegen des Drucks von oben sowie wegen anderer Beschädigungen höchst undicht geworden sind. Das trifft nicht nur für den Hauptkanal zu, sondern auch auf Nebenstränge.

Gerhard Renz vom Ingenieurbüro ISAS führte dem Gremium die festgestellten Kanalschäden anhand durchgeführter TV-Untersuchungen vor Augen. Dabei können auch viele Hausdrainagen, die ins Kanalsystem abgeführt werden, ihren Anteil am Fremdwasseraufkommen beisteuern.

Um gegenzusteuern, muss das System saniert werden. Dazu fallen bei der offenen Bauweise, also mit Bagger und freilegen der Leitungen, etwa 500 Euro Kosten für den laufenden Meter an. Die geschlossene Bauweise, dabei wird der Kanal ausgekleidet, kommt auf etwa 150 Euro für den laufenden Meter. Gerhard Renz: "Diese Art der Kanalsanierung hält etwa 50 Jahre." Insgesamt wären es etwa 220 000 Euro, die für die Instandsetzung des Kanalsystems aufzuwenden wären. Ein Aufwand, der sich nach Renz aber lohnen würde.

Für das Regenüberlaufbecken Oberhaugstett sind die Arbeiten vergeben. Das günstigste der abgegebenen zwölf Angebote beläuft sich auf etwa 650 000 Euro bei einer Bezuschussung von 56 Prozent. Baubeginn soll möglichst Mitte März sein, wenn das Wetter dabei mitspielt.