Für Kim Hauke und Gabor Katai ist mit dem Modelabel Treeleven ein lange gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Foto: Treeleven Foto: Schwarzwälder-Bote

Umweltfreundlich, fair, bezahlbar und qualitativ hochwertig / Modelabel Treeleven geht andere Wege

Von Sarah Majeric

Neubulach. Preisgünstig und doch umwelt- und menschenfreundlich produzieren? Kann das gehen? Kim Hauke und Gabor Katai aus Neubulach stellen sich mit ihrem Modelabel Treeleven genau dieser Herausforderung.

Dies gilt vor allem für ihre Kleidung. Sie möchten von der Produktion bis hin zu dem Moment, in dem die Kleidung beim Kunden ankommt, umweltfreundlich und fair arbeiten. Damit dies gewährleistet wird, arbeitet Treeleven nur mit "Global Organic Textil Standard" – kurz GOTS – und von der Fair Wear Foundation zertifizierten Biobaumwollhändlern zusammen. Hier müssen die Händler nicht nur bestimmten Arbeitsrichtlinien gerecht werden, auch die Baumwolle muss zu mindestens 80 Prozent aus biologischem Anbau stammen.

Aber auch alle anderen sollen von ihren Projekten profitieren, so werden für jedes verkaufte Produkt elf Bäume gepflanzt. Partner für dieses Unterfangen ist die Organisation "Trees for the Future" aus den USA. Projekte sind hier zum Beispiel das Wiederbeleben unfruchtbaren Bodens, die Gewinnung von Bau- und Feuerholz, die Verwertung von essbaren Blättern für Tiere sowie die Gewinnung von Medizin und Ernte von Nahrung für Menschen.

"Wir wurden einmal gefragt, ob durch unsere Aktion so etwas wie ein zweiter Schwarzwald entsteht, aber nein. Wir möchten dort helfen, wo die Hilfe auch dringend gebaucht wird, also zum Beispiel in Haiti, Äthiopien, Brasilien und den Philippinen", so Gabor Katai. Demnächst wollen sich die 26-jährigen Neubulacher selbst ein Bild von ihrer Hilfe machen und nach Afrika reisen.

Wer nun glaubt, dass der Modeaspekt auf der Strecke bleibt, liegt falsch. Kim Hauke, Mitgründerin von Treeleven: "Bio bedeutet für viele immer noch Flower Power oder Greenpeace Style. Aber nur weil es Bio ist, sieht es nicht immer aus wie selbst gestrickt. Wir möchten zeigen, dass es auch anders geht."

Derzeit bewirbt das Modelabel sein Projekt bei Startnext.de. Hier können junge, innovative Ideen mittels Crowdfounding gefördert werden. Dies ist bereits die zweite Aktion dieser Art. Mit der ersten sind schon 1700 neue Bäume finanziert worden. Und die zweite Aktion läuft noch bis zum 15. April. Sie soll die Anzahl der gepflanzten Bäume noch einmal verdoppeln.

Die Idee für Treeleven kam Hauke und Katai schon vor einiger Zeit. "Auf dem freien Markt gibt es bisher nur wenig faire und biologische Kleidung. Meistens sind die Angebote auch extrem teuer", so Katai, "aber die Produktion ist nicht unbedingt teurer als bei anderer Kleidung." Es sei ein Unding, dass viele Anbieter biologischer und fairer Kleidung meist einen höheren Gewinn machten, als Anbieter von billiger Kleidung, so ihre Meinung. Sie wollen das anders machen.

Für diesen Sommer ist ein Onlineshop in Planung, dieser soll eine größere Palette an Kleidung bieten. "Wir hoffen, dass wir neben der Alltagsbekleidung in Zukunft auch ausgefallenere Sachen anbieten können und später vielleicht sogar in Ladengeschäften zu finden sind", sagte Katai.

Ein Herzensprojekt bleibt für Kim Hauke der Sozial- und Umweltaspekt. "Es gibt eine Organisation, die sich um Schulgeld und Schulmaterialien in Afrika kümmert", erzählt sie, "wir würden gerne Shirts mit Kindermotiven drucken und diese verkaufen, um das Geld an die Stiftung weiterzugeben." Aber dies, so die beiden, sei erst möglich, wenn Treeleven in der Modewelt richtig Fuß gefasst hat.

Weitere Informationen: www.startnext.com/treeleven20, www.treeleven.com oder auf Facebook: Treeleven