Bei einer solchen Aussicht schmeckt das Rucksackvesper noch besser. Foto: Hartmann Foto: Schwarzwälder-Bote

"Schöne Ferien": Mit Eve-Marie und Rainer Hartmann an den Karlsruher Grat

Kreis Calw. Wer mit den Kindern eine ganz besondere Wanderung mit Höhepunkten jeglicher Art unternehmen will, braucht dazu nicht in die Alpen zu fahren. So ist die Felstour über den Karlsruher Grat für Eve-Marie und Rainer Hartmann aus Neubulach zum Alpin-Klassiker im Schwarzwald geworden, den sie hier im Rahmen unserer Leseraktion "Schöne Ferien" vorstellen.

"Zugänglich ist der Karlsruher Grat von der Schwarzwaldhochstraße (am Ruhestein abbiegen Richtung Allerheiligen, nach rund drei Kilometer Parkplatz am Bosenstein) oder von Ottenhöfen aus vom Wanderparkplatz nach dem Kieswerk an den Edelfrauengrab-Wasserfällen. 

Wer genug Zeit mitgebracht hat und wessen Kinder die vier bis fünf Stunden Gehzeit gut bewältigen, sollte sich eigentlich die Rundtour von Ottenhöfen aus gönnen. Schon nach wenigen Minuten erreicht man die unteren Wasserfälle mit dem so genannten Edelfrauengrab, einer natürlichen Auskalkungshöhle.

Die Szenerie ist idyllisch und begeistert auch die Kinder – moosbedeckte Felsen, gurgelnde Wassermassen, der Gottschlägbach bildet in diesem Abschnitt mehrere bis zu acht Meter hohe Wasserfälle.

Der Weg führt nun immer geradeaus mehr oder weniger sanft ansteigend am Bach entlang. Nach der "Romantischen Brücke" im Bereich der oberen Wasserfälle weitet sich das Tal und man gelangt schließlich durch den Wald nach circa zwei Kilometern zur Abzweigung "Schmälzlehof", an der man links abbiegt.

Ein schmaler Weg führt nun relativ steil den Berg hinauf. Nach einiger Zeit erreicht man den "Herrenschrofen" – eine Felskanzel, von der aus man einen guten Blick auf den tiefen Taleinschnitt des Gottschlägtals hat. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte und die Kraxelei über den eigentlichen Grat, auf den die Kinder sich schon gefreut haben, kann losgehen. Für Ungeübte, nicht schwindelfreie und nicht mit gutem griffigen Schuhwerk Ausgestatteten gibt es hier noch die Möglichkeit, den Grat zu umgehen. Man bleibt einfach auf dem Weg, trifft nach wenigen Metern wieder auf den Weg mit der blauen Raute und folgt diesem nach rechts stets ansteigend. In diesen Weg mündet der Steig über den Grat an dessen Ende wieder ein. 

Manchmal braucht man alle Viere, um sicher über die Porphyrfelsen voranzukommen. Gerade für unsere Kinder ist das immer ein Erlebnis. An einer besonders schönen Stelle am Grat mit herrlichem Ausblick genießen wir unser Rucksackvesper.

Nach dem Überqueren des letzten Felsrückens der grandiosen Felslandschaft des eigentlichen Karlsruher Grats, steht man kurz danach schon wieder auf einem normalen Waldweg. Der Weg führt nun weiter ansteigend zum Bosensteiner Eck und anschließend zum Gasthaus "Bosenstein". Mit einem Rotwildgehege dabei lädt dieses zu einer Einkehr ein. Wir genießen noch den Ausblick zur Hornisgrinde.

Beim Rückweg gibt es mehrere Möglichkeiten, die je nach Kondition angepasst werden können. Eine davon führt über den  Aussichtspunkt "Brennte Schrofen". Die Kinder entdecken  im Herbst ihren Sammeleifer beim Anblick der vielen Esskastanien inmitten des herrlich bunten Laubteppichs auf dem Wanderweg. So sind wir bald am Ausgangspunkt zurück. 

Von dort Beschilderung "Kleineck" und "Seebach" folgend. Sobald ein Schild uns den Karlsruher Grat weist, folgen wir diesem und gelangen so auf eine Asphaltstraße, auf der es kurz bergauf geht und laufen dann weiter auf der Bosensteinstraße bergab immer Richtung Ottenhöfen und später Richtung Edelfrauengrab, bis wir wieder den Parkplatz erreichen.

Müde, aber glücklich von den tollen Eindrücken, die uns Wasserfälle, Kraxelei, tolle Ausblicke und Rotwild geboten haben, überlegen wir uns noch, ob wir bei der Heimfahrt über Freudenstadt noch zur Erfrischung ins dortige Panoramabad gehen oder noch den Ausflugstag mit der  (Tier)ausstellung im Naturschutzzentrum Ruhestein ausklingen lassen."  

F akten zur Tour: Weglänge: 10 bis 12 Kilometer,   Höhenmeter: ca. 600, Gehzeit: 4 bis 5 Stunden, eigentliche Gratwanderung ½ bis 1 Stunde; Ausrüstung: gute, griffige Wanderschuhe. Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit; Kurzvariante: Bosensteiner Eck, Karlsruher Grat und über Wanderweg (blaue Raute) wieder zurück.