Auch ein Kälbervorführwettbewerb wird am Samstag auf dem Programm stehen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Viehzuchtverein lässt Tierschau wieder aufleben / Rahmenprogramm sowie Bewirtung für die ganze Familie

Von Albert M. Kraushaar

Neubulach. Noch im letzten Jahrhundert waren Tierschauen gang und gäbe. Auf den Märkten wurden Bullen, Ochsen, Kühe, Kälber sowie Schweine ausgestellt und per Handschlag in der Öffentlichkeit gehandelt. In Neubulach will der Viehzuchtverein Calw/Nagold zumindest einen Teil von diesem Flair wieder aufleben lasse.

Damals waren die Märkte Anlaufstation für Jung und Alt sowie ein Zentrum für Kommunikation. Eher spezifisch waren dagegen Versteigerungen und Tierprämierungen, wie es sie unter anderem in Herrenberg gab. Hier war überwiegend fachkundiges Publikum unter sich.

Nach dem tollen Erfolg auf dem Neubulacher Schulzenhof von 2010 ist das Gelände der Familie Huber erneut Anlaufstelle, um am Samstag, 5. April, ab 10 Uhr Landwirtschaft im Rahmen einer "gläsernen Produktion" von einer etwas anderen Seite kennen zu lernen. Das Anwesen liegt zwischen Neubulach und Oberhaugstett, Anfahrt und Parkmöglichkeiten sind ausgeschildert, für die Bewirtung sorgt die Familie Huber.

Mitten drin in den Vorbereitungen steckt Toni Frühauf vom Landratsamt Calw, der gleichzeitig Geschäftsführer des Viehzuchtvereins Calw/ Nagold ist. Zusammen mit dem Vorsitzenden dieses Vereins, Jens Mayer aus Effringen, freut er sich auf einen regen Besuch.

"Die Hauptattraktion werden an diesem Tag die Landwirte mit ihren Kühen und Kälbern sein", verrät Frühauf schon vorab. Ab 8.30 Uhr kommen die Landwirte an diesem Tag mit ihren Tieren aus allen Richtungen des Kreises zusammen. "Hier werden die Tiere für die Schau nochmals gewaschen und gestriegelt, damit sie einen guten Eindruck machen", erklärt der Geschäftsführer. Ab 10 Uhr beginne dann die Beurteilung der Tiere. Um die Mittagszeit werden bei einem Kälbervorführwettbewerb Kinder zeigen, wie sie mit ihren Kälber umgehen können und was sie über die Tiere wissen. Nachmittags geht die Vorführung der Tiere weiter.

So weit, so gut – doch was kann man sich unter einer Bezirksrindviehschau mit rund einhundert Tieren überhaupt konkret vorstellen? "Bei einer Bezirksrindviehschau werden die Kühe in unterschiedlichen Klassen bewertet, je nachdem wie alt sie sind. Bewertet und prämiert werden äußerliche Merkmale wie Größe, Gewicht, Euterform, aber auch Zahlen aus der Zucht", erläutert Frühauf.

Besonders stolz ist er auch auf die Reichweite der Veranstaltung. "Wir freuen uns, dass nicht nur Landwirte aus unserem Kreis teilnehmen, sondern sich auch Betriebe aus dem benachbarten Zuchtverein aus Böblingen gemeldet haben", so der Geschäftsführer.

Doch für Frühauf ist die Aktion nicht nur eine nette Gelegenheit, um Nutzvieh zu betrachten. "Für uns ist es wichtig, dem Verbraucher zu zeigen, dass in unserer Region die Beziehung zwischen Tierhalter und Tier absolut in Ordnung ist. Die Landwirte kümmern sich um jedes einzelne Tier und haben eine Beziehung zu ihm. Dies kann man auf der Schau hautnah erleben", kündigt Frühauf an.