Rat befasst sich mit Flüchtlings-Unterbringung

Von Steffi Stocker

Neubulach. Auch den Neubulacher Gemeinderat beschäftigt die Unterbringung von Flüchtlingen. In seiner Sitzung beschloss das Gremium die Anmietung von weiterem Wohnraum.

"Die Wohnung im alten Rathaus in Altbulach ist für vier Personen ausgestattet und bereits vollständig belegt", stellte Neubulachs Bürgermeister Walter Beuerle dazu fest. Wie er ausführte, bereitet die Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis wegen der steigenden Zahlen derzeit insgesamt Probleme. "Es ist eine große Herausforderung, da die bestehenden Unterkünfte übervoll sind", berichtete er. Der Landkreis sei jetzt auf die Kooperation mit den Kommunen angewiesen.

Deshalb habe die Stadt einen Aufruf an die Bevölkerung gestartet, um auch privaten Wohnraum, und sei es nur ein Zimmer, generieren zu können. "So wurde uns schon eine Wohnung angeboten, die es ermöglicht, eine Familie mit zwei Kindern unterzubringen", sagte dazu Hauptamtsleiterin Birgit Förster. Damit könne der prozentuale Anteil an der kreisweiten Unterbringung seitens der Stadt für den Monat Oktober erfüllt werden. Mit rund 700 Flüchtlingen rechnet der Landkreis in den kommenden 15 Monaten.

Förster warb auch für die Beteiligung von Ehrenamtlichen, die es künftigen Mitbürgern erleichtern sollen, sich im Gemeindeleben zu integrieren. "Nachdem vier Sozialarbeiter für die kreisweite Betreuung zur Verfügung stehen, wird ein erheblicher Teil vor Ort zu bewerkstelligen sein", antwortete sie auf eine Anfrage von Alois Jerges. Und sie sie verwies auf Arbeitskreise in anderen Kommunen, die allerdings mehr Flüchtlinge unterbringen müssen, die dafür vom Landkreis geschult würden.

"Landkreis ist täglichauf der Suchenach Unterkünften"

"Das Lamm ist noch nicht abgerissen", sagte Andreas Blaurock und richtete den Blick auf eine Unterkunft in größerem Stil. Beuerle erinnerte in diesem Zusammenhang an einen Sanierungsstau von rund 1,2 Millionen Euro. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde übrigens zur Kenntnis gegeben, dass das ehemalige Gasthaus abgebrochen werden darf.

Aufgrund der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen warb Beuerle um eine dezentrale Unterbringung, damit die Integration vor Ort gelinge. Außerdem gelte es, den unterschiedlichen ethnischen Hintergrund der Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang würdigte er die gute Resonanz aus der Bevölkerung hinsichtlich des städtischen Aufrufes. "Der Landkreis ist quasi täglich auf der Suche nach Unterkünften", stellte Bürgermeister Beuerle zur aktuellen Situation fest.