Ute Wick (Zweite von links) übergibt einen Spendenscheck über 1250 Euro an die Vertreter der Stadt (von links): Michaela Mehlhorn, Alois Jerges und Helene Rotfuß. Foto: Verein Altes Rathaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Café an 344 Tagen offen / 6047 verkaufte Kuchen- und Tortenstücke bei 3170 ehrenamtlichen Arbeitsstunden

Neubulach-Altbulach (var). "Das Einzugsgebiet des Alten Rathauses reicht inzwischen bis über Altensteig hinaus", so Ute Wick, die Vorsitzende des Vereins Altes Rathaus bei der Hauptversammlung im Gasthaus Krone in Altbulach.

Die Einrichtung ist zum festen Bestandteil der Stadt Neubulach geworden. Nicht nur, weil das Café 2014 an 344 Tagen geöffnet hatte, sondern vor allem wegen der kulturellen Veranstaltungen, die der Verein durchgeführt hat. Insgesamt wurden 3170 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, 6047 Kuchen- und Tortenstücke sind verkauft worden, 1940 Butterbrezeln wurden mit 26 Kilo Butter beschmiert und 12 256 Heißgetränke sind über das Jahr hinweg ausgeschenkt worden. "Das alles in ehrenamtlicher Arbeit", so Ute Wick.

Dieses Engagement der Mitglieder ist der größte Schatz des Vereins Altes Rathaus. Die Vorsitzende dazu: "Ohne die großartige Zusammenarbeit aller könnten wir weder den Cafébetrieb aufrechthalten noch unseren Beitrag zur Belebung der Neubulacher Innenstadt leisten. Dies ist praktizierte Lebensqualität durch Nähe. Dass sich eine Reihe Kommunen danach erkundigt hat, ob sie eine solche Einrichtung auf ihren Ort übertragen könnten, ist der Beweis dafür, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen."

Die meisten Lieferanten kommen aus Neubulach und der direkten Umgebung. Dadurch stärkt das Alte Rathaus die Nahversorger. Ein Grundsatz, der in den Statuten des Vereins fest verankert ist.

Neben dem Cafébetrieb standen 2014 viele kulturellen Veranstaltungen im Mittelpunkt. Das Programm reicht von Kunstausstellungen, die permanent durchgeführt werden, über Autorenlesungen, Whiskey-Verkostungen bis zu einem Kunst- und Kulturmarkt, der den Besuchern im Herbst vor allem alte und traditionelle Handwerkskunst nahegebracht hat. "Die meisten von uns haben doch noch nie gesehen, wie Wolle gesponnen oder ein Korb geflochten wird", so Wick. Mehr als 60 Aussteller haben den Markt beschickt.

Alois Jerges lobte als Vertreter von Bürgermeisterin Petra Schupp vor allem die kulturellen Aktivitäten des Vereins: "Besucher von Neubulach können heute einen ganzen Tag im Stadtgebiet verbringen, ohne dass es ihnen langweilig wird." Dazu leiste der Verein einen wesentlichen Beitrag, nicht nur in kulinarischer Hinsicht. Jerges hebt das Engagement des Alten Rathauses beim Silvestertreff hervor, das ein fester Bestandteil dieser Veranstaltung geworden sei.

Wie in den Jahren davor spendet der Verein für einen sozialen Zweck. Diese Spende geht diesmal an die Stadt Neubulach, und zwar zweckgebunden zur Unterstützung der Asylbewerber und Flüchtlinge, die in der Kommune untergebracht werden müssen. Das Alte Rathaus möchte einen Beitrag leisten, um die Not dieser Menschen wenigstens ein wenig zu lindern. Helene Rotfuß und Michaela Mehlhorn bedankten sich im Namen der Stadt für die Spende: "Das Geld können wir sehr gut gebrauchen." Es soll unter anderem zur Renovierung einer Wohnung für Asylbewerber in der Mathildenstraße verwendet werden.