Der Entwurf "Schulcampus" des Nagolder Architektenbüros Bonasera bekam den ersten Preis zugesprochen. Foto: Stocker

Konzept zur Neubulacher Schulerweiterung zeigt sowohl städtebauliche als auch pädagogische Ausrichtung.

Neubulach - Längst platzt die Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach aus allen Nähten. Nachdem inzwischen mobile Klassenzimmer in Containern die größte Raumnot auffangen, nimmt die bauliche Schulerweiterung jetzt konkretere Formen an.

Wie berichtet, hatten sich Bewertungskommission und Gemeinderat zum Abschluss eines Architektenwettbewerbs für den Entwurf der Bonasera Architekten Nagold entschieden. Er ist die Grundlage für weitere Planungsschritte.

Vor allem die intensive Auseinandersetzung mit dem pädagogischen Konzept einer GMS hatte dabei überzeugt. Sie soll aber in Kooperation mit der Schule überarbeitet und angepasst werden. "Das Thema Inklusion muss über die Barrierefreiheit hinaus stärker aufgenommen werden", so das Preisgericht zum Bonasera-Entwurf. Zudem regte es Überlegungen an, groß dimensionierte Verkehrsflächen sowie nicht erforderliche Raumangebote vor dem Hintergrund der Kostenoptimierung zu prüfen. Konkret sieht der Siegerentwurf den Abbruch der Turn- und Festhalle sowie deren Neubau vor. Dieser soll an der Ecke zur Straße Auf der Strazel errichtet werden und als Untergeschoss ein Parkdeck haben. Auf der freien Fläche entsteht die Schulerweiterung, in der sich die Planer die Sekundarstufe, Musiksaal sowie eine Cafeteria vorstellen.

Für den gesamten Schulcampus, wie Bonasera das Vorhaben bezeichnet, ist eine einheitliche architektonische Sprache anvisiert. Sie soll mit dem Abbau des einzigen Satteldaches auf einem der Gebäude sowie dessen Aufstockung und Flachdachabschluss erreicht werden.

Transparente Zwischenbauten werden die Gebäude verbinden. Für die bestehenden Räume der Verwaltung und Primärstufe bildet der Zwischenbau ein großzügiges Foyer. Bei der Erweiterung stellt er die Verbindung zwischen vier Gebäudeteilen als eine Art Atrium dar. Das vorgesehene Farbkonzept, auch das der Fassade, lehnt sich an das bestehende Schullogo an.

Im weiteren Entwicklungsprozess der Planer wirbt die Bewertungskommission für die Schaffung direkter Zugangsmöglichkeiten aus dem Schulzentrum zum Wald sowie für die Öffnung von Fachräumen zu diesem.

Während die Festlegung der Verkehrsströme um die Schule eingefordert wird, gewann das Preisgericht der Kiss-and-Go-Zone einen gewissen Charme ab. Damit ist ein Bereich abseits der Straße zur Schule hin beschrieben, der dem individuellen Anfahrtsverkehr für chauffierende Eltern vorbehalten ist.

Noch in den Sommerferien soll der Gemeinderat die Überarbeitung des Entwurfs sowie eine erste mögliche Kostenschätzung erhalten.