Entzückend: Die Nagolder Spatzen brachten auch Elfen und Frösche auf die Bühne. Fotos: Ließmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Martha-Maria lädt ab sofort regelmäßig zum "Senioren-Café" ein

Von Kirsten Ließmann

Nagold. Mit 66 Jahren – wer kennt den Titel nicht, den einst Udo Jürgens sang und damit für mächtig gute Laune sorgte? Für gute Laune bei den Senioren Nagolds sorgen, das ist so ziemlich genau das, was auch eine stattliche Gruppe ehrenamtlicher Helfer, in Zusammenarbeit mit Elena Schweizer, der Heimleitung des Seniorenzentrums Martha-Maria, erreichen möchte. Deshalb rief man das "Senioren-Café" ins Leben, bestehend aus vier festen Terminen im Jahr, an denen für allerlei Unterhaltung gesorgt werden soll.

Das Diakoniewerk Martha-Maria besteht aus mehreren Einrichtungen, die in ganz Deutschland verteilt sind. Man hat sich den Spruch "Unternehmen Menschlichkeit" auf die Fahne geschrieben und daher lässt man sich einiges einfallen, um den Heimbewohnern eine Freude zu bereiten. Das Schöne in Nagold jedoch ist, dass man nicht nur die Heimbewohner, sondern alle Nagolder Senioren dazu einlädt. Den Titel des neuen Programms, "Mit 66 Jahren …", hat man sich ganz bewusst ausgesucht.

Gabriele Fischer, die bereits länger für das Heim ehrenamtlich tätig ist und einst den "Seniorentreff für Senioren" im Zellerstift betreute, erzählt: "Im Grunde war das damals ebenfalls ein Senioren-Café, bei dem man sich regelmäßig traf und das Zusammensein genoss. Leider, aufgrund der schlechten Erreichbarkeit, musste man jenen netten Treff nach zehn Jahren aufgeben." Daher war die Freude groß, als Elena Schweizer sie im vergangenen Herbst bezüglich eines Senioren-Cafés kontaktierte, welches man in Martha-Maria regelmäßig einrichten wollte. Schnell hatte man in Kriemhild Rubens, Lilo Dangelmaier, Lisa und Frieder Ludwig, Elfie Gabel und Thea Müller ehrenamtliche Verbündete gefunden, die anschließend, gemeinsam mit der Heimleitung an den Plänen dafür feilten.

Der Erfolg der Premiere dieses unterhaltsamen Nachmittags sollte ihnen Recht geben. Ein hektisches Wuseln setzte bereits eine halbe Stunde vor Beginn des Programmes in den Fluren des Zentrums ein. Von überall her – dem Haupteingang, den Aufzügen, den Hintereingängen – strömten die Senioren mit etlichen Angehörigen und voller Vorfreude in das liebevoll gedeckte Café und füllten es bis zum letzten Platz. Udo Jürgens war es freilich nicht, der sich angekündigt hatte, aber die Nagolder Spatzen – eine fröhliche Theater- und Tanzgruppe vom Oberen Steinberg – freuten sich bereits auf ihren Auftritt und hatten das Märchen Pinocchio im Gepäck. Das Stück wurde vergangenes Jahr von der Spatzentruppe und seiner Leiterin Nathalie Reuer, samt emsig-unterstützenden Eltern, einstudiert und kam im Dezember im Kubus zur Uraufführung. Eine Abordnung des Seniorenzentrums fand so viel Gefallen an dem Stück und der bunten und heiteren Truppe, weshalb sie sie eiligst dazu überredete, das Stück erneut im Seniorenzentrum Martha-Maria zu zeigen. Das "Senioren-Café" bot nun den passenden Rahmen dazu.

Doch zuerst wurden die zahlreichen Zuschauer von Tina Valentic mit einem Frühlingsgedicht begrüßt. Danach ergötzte man sich an Donauwelle, Zupfkuchen, Kaffee und Tee, sang, von Frieder Ludwig am Klavier begleitet, ein ums andere Frühlingslied und genoss es, zusammenzusitzen, zu plauschen und sich auszutauschen.

Am Ende dieses Nachmittags sah man in viele strahlende Gesichter. Wie schön ist es da, zu wissen, dass das nicht das letzte Treffen dieser Art war. Am 2. Juli ist ein gemeinsamer Ausflug zur Landesgartenschau nach Schwäbisch Gmünd geplant, am 18. September kommt das "Mohren Chörle" mit vielen Liedern, Geschichten und Gedichten zum "Schwäbischen Kaffee" und am 4. Dezember darf man sich auf vorweihnachtliche Stimmung freuen.