Die neue VfL-Spitze: Hans-Martin Schühle, Rainer Wohlleber und Hermann Claus. Nur der Posten des dritten Vorsitzenden wurde noch nicht besetzt. Foto: Geisel

Nach Achim Zieglers Rücktritt im Juli hat Verein wieder ersten Vorsitzenden. Ein Posten bleibt unbesetzt.

Nagold - Eine neue Spitze ist gewählt und ein Geschäftsführer gefunden: Der VfL Nagold hat wieder einen Vorsitzenden. Die Aufgaben sind neu verteilt.

Im Juli traf sich Nagolds größter Verein zur Hauptversammlung und musste eine Enttäuschung hinnehmen: Achim Ziegler legte sein Amt nieder und es konnte kein Ersatz gefunden werden. Die vakante Stelle konnte nun im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung neu besetzt werden.

Der bisherige zweite Vorsitzende Rainer Wohlleber verteilte seine bisherigen Verpflichtungen in der Ski-Abteilung auf mehrere Schultern. So schaufelte er Zeit frei, die er nun mit den Aufgaben eines ersten Vorsitzenden füllen will. Ihm gleich tat es der dritte Vorsitzende Hans-Martin Schühle. Er rückte nun auf das Amt des zweiten Vorsitzenden nach. Beide wurden auf drei Jahre gewählt.

Ein neuer dritter Vorsitzender konnte allerdings noch nicht gefunden werden. Die Stelle soll aber spätestens bis zur nächsten Wahlperiode besetzt werden, so Wohlleber. In seiner neuen Funktion definierte er auch gleich ein paar Ziele, darunter abteilungsübergreifende Angebote, eine bessere Zusammenarbeit der Abteilungen, ein breiteres sportliches Angebot und eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit.

Ziele für den VfL formulierte auch Hermann Claus, der neue Geschäftsführer des Sportvereins. Er soll das Bindeglied zwischen Vorstand und den Abteilungen darstellen. Zu seinen Aufgaben gehört die Leitung der Geschäftsstelle, die Abwicklung der Formalien, der Kontakt zu Sportverbänden und ähnliches.

"Wir wollen als Team arbeiten und den VfL stärken", erklärte der frisch gebackene erste Vorsitzende. Seit seiner Einstellung am 1. September hat Claus auch schon einige der Abteilungen besucht, die restlichen sollen bald folgen.

Im Rahmen der Versammlung am Freitag stellte Claus sich und seine Ziele für den VfL auch gleich vor. Erfahrungen im Bereich Vereinsarbeit sammelte er nach seiner Ausbildung an der Deutschen Sporthochschule in Köln und seinem Stipendium an der Statements University of New York (Cortland) hier in der Region beim TSV Calw. Von 1994 bis 2011 war er dort als Geschäftsführer und Vereinssportlehrer tätig. Dort leitete er unter anderem die Kindersportschule und betätigte sich in verschiedenen Gremien. Außerdem leitete er ein Jahr den Calwer Bäderbetrieb und arbeitete zwei Jahre als Marketing Manager bei einer Rotfeldener Robotik-Firma.

Zurück zur Vereinsarbeit kam er aus einem Grund: "Ich bin ein Sportler", erklärte Claus. Für die Nagolder Sportler hat er auch schon einiges geplant. Die Finanzen sollen durch Sponsoring, Ressourcenoptimierung und das Erschließen neuer Geschäftsfelder aufpoliert werden. Im sportlichen Bereich seien Breite und Spitze wichtig, also sowohl ein breit gefächertes Angebot, zu dem auch Rehabilitationssport gehört, als auch der Leistungs- und Wettkampfsport.

Im gesellschaftlichen Bereich sei die Verankerung wichtig. Dazu gehören die Öffentlichkeitsarbeit sowie ein Sportangebot für alle gesellschaftlichen Gruppen.

"Unsere Ziele decken sich", betonte Wohlleber bei dieser Gelegenheit. Claus scheint sehr engagiert und ambitioniert zu sein, was die Entwicklung des Vereins angeht. "Ich bin bereit, alles dafür zu tun, dass es nach vorne geht", verkündete er. Dennoch wisse er auch die Tradition des VfLs und die bisherige Entwicklung sehr zu schätzen: "Der VfL Nagold ist der Sportverein Nummer eins in der Region." Und nun hat die Eins auch endlich wieder eine Spitze.