Die ausgezeichneten Schüler, die am Jugendforschungszentrum an unterschiedlichsten Projekten mitgewirkt und etwas bewirkt haben Foto: Ließmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Forscher präsentieren Projekte bei Abschlussveranstaltung der "Engineering Academy" des Jugendforschungszentrums

Von Kirsten Ließmann

Nagold. Was kommt dabei heraus, wenn zahlreiche Unternehmen, das Arbeitsamt, verschiedene Schulen und das Jugendforschungszentrum (JFZ) Schwarzwald-Schönbuch zusammenarbeiten? Eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Dies wurde auch bei der Abschlussveranstaltung der "Engineering Academy", zu Deutsch der Ingenieurakademie des Jugendforschungszentrums, klar.

Ein bunter Reigen an Unternehmern, jungen Chemikern, Mathematikern, Technikern und Physikern, Schulrektoren und Lehrkräften, einer Vertreterin des Arbeitsamtes und viele neugierige Schüler hielten Einzug im Kubus. Wer im Unter- oder Obergeschoss keinen Stuhl mehr ergatterte, funktionierte kurzerhand den Fußboden des Untergeschosses zum Sitzplatz um.

Bürgermeister Hagen Breitling dankte allen Parteien, die die Ingenieurakademie erst möglich machten. Das zusehends selbst überregionale Unternehmen mit einsteigen, freue ihn besonders. "Ich bin sehr stolz auf das, was ihr da leistet", sagte er zu den jungen Forschern.

OHG-Rektor Walter Kinkelin: "Wenn ich in die Reihen schaue, sehe ich unsere Zukunft gesichert", gab er sich berechtigterweise optimistisch. Außerdem betonte er, wie toll es sei, mittlerweile schon die Jüngsten in seiner Schule mit dem Fach Naturphänomene Schritt für Schritt an die Naturwissenschaften heranführen zu können.

Helmut Günther, einer der Leiter des Jugendforschungszentrums, schwärmte vom wunderbaren Zusammenwirken aller Beteiligter, berichtete feierlich von einigen Patentanmeldungen, die aus dieser Arbeit fruchteten, und beschrieb, wie stolz die jungen Forscher seien, wenn sie ihr Projekt zum krönenden Abschluss bei "Jugend forscht" vorstellen dürfen.

Ferner verriet er, dass in der Abschlussklasse der Dualen Hochschule in Horb ein jeder bereits seinen Arbeitsvertrag in der Tasche habe. "Da gibt es keine Generation Praktikum", unterstrich er, wie lohnenswert es ist, sich mit der Wissenschaft zu befassen. Erwähnung fanden obendrein die neuen Räume des JFZ und die Ausbildung von Jugendmentoren durch die natec, ein Zusammenschluss aller JFZ und vergleichbarer Einrichtungen. Günther lud alle Schüler ein, doch einfach mal in den Räumen des JFZ vorbeizuschauen und mit Projektidee an das Team des JFZ heranzutreten.

Uwe Klein, ebenfalls Leiter des JFZ, schritt zur Vorstellung der einzelnen Firmen, Projekte und angehenden Wissenschaftler voran.

Die Firma Bitzer Kühlmaschinen aus Ergenzingen wurde durch Frank Vetter vertreten. Nachdem die jungen Wissenschaftlerinnen Dana Tran, Lisa Weis und Luisa Rank ihr Projekt "Die Druckvisualisierung in Strömungen" anschaulich vorgestellt und sich bei ihren Unterstützern bedankt hatten, überreichte ihnen Vetter ihre Urkunden.

Schützling der Firma Dietrich Aldinger ist Aron Barta, der bereits seit drei Jahren an einem Windrad mit vollautomatischer Steuerung arbeitet und hofft, bald die ersten Feldversuche angehen zu können. Seine Leistungen auf diesem Fachgebiet wurden gleichfalls mit einer Urkunde anerkannt.

Gerhard Dingler, Seniorchef des Haiterbacher Unternehmens Meva Schalungssysteme GmbH, hielt für seinen Jungforscher Valentin Graf ebenso ein kniffliges Problem parat: Die Haftung von Beton an den firmeneigenen Schalungssystemen soll so gering wie möglich gehalten werden. Die Firma Robert Seuffer mit Sitz in Calw-Hirsau beschäftigte mit Urs Läpple, Jessica Novak und Melanie Fischer drei wissbegierige Schüler mit der Aufgabe "Elektronische Düngemittelüberwachung bei Zier- und Nutzpflanzen". Letztgenannte erklärte ihre gemeinsame Herausforderung, in Vertretung für ihre entschuldigten Forscherkollegen, äußerst schlüssig und nahm für ihre Gemeinschaftsleistung von Martin Schaller, dem Vertreter des Unternehmens, ihre Urkunden entgegen.

Abschließend wurde man gleich von einem ganzen Forscherteam in Sachen "Chemie in der chemischen Industrie" unterhalten. Emsig wurde da im Hintergrund gemischt und der Zuschauer durfte einen kleinen Ausschnitt ihrer Versuche über Leinwand live mit verfolgen. Noch dazu wurde deren Vortrag vollständig in Englisch gehalten. Ihr Mentor, Martin Hagmann, von der Firma SAS Hagmann, überreichte anschließend humorvoll neun Urkunden, die an Emre Ates, Nina Braun, Kevin Güllubag, Maris Häberle, Jakob Heugel, Sarah Rösler, Nico Strach, Johanna Weiß und Tristan Ziems gingen.