Die Jugendgruppe der Nagolder Adventsgemeinde leistet über Weihnachten ein Sozialprojekt in Indien.  Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: 18 Jugendliche der Adventjugend begeben sich an Weihnachten zum Dschungeleinsatz nach Indien

"Schenk dich selbst" lautet das Motto, wenn die Jugendgruppe der Nagolder Adventgemeinde über Weihnachten zu einem nicht alltäglichen Sozialprojekt nach Indien fliegt.

Nagold. Vom 21. Dezember bis 8. Januar werden 18 Teilnehmer der Adventjugend in einer ostindischen Dschungelschule beim Bau eines Schulgebäudes mit anpacken und im Nordosten Indiens weitere Unterstützung leisten.

Am kommenden Sonntag, 30. Oktober, um 14 Uhr startet im Nagolder Stadtpark Kleb ein Spendenlauf, um in der Öffentlichkeit auf das Projekt aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Und so laufen die Teilnehmer ihre Runden für die gute Sache um den Kleb, wobei sie zuvor den Spendenbetrag festlegen können. "Umso mehr Spenden wir bekommen, umso mehr können wir in Indien vor Ort erreichen", erklärt Pastor Carsten Reinhold. Und wie Michaela Müller als Mitorganisatorin hinzufügt, "bezahlen alle Teilnehmer den Flug aus eigener Tasche, und die Spenden fließen zu 100 Prozent in das Projekt".

"Das ist schon ein Opfer, das die Jugendlichen bringen", unterstreicht Pastor Reinhold – und doch sind er und Jugendleiter Samuel Janus überzeugt, dass die Teilnahme an diesem Sozialprojekt den Jugendlichen ganz viel gibt. Michaela Müller weiß: "Wir sind als Gruppe zwar ein eingespieltes Team, haben aber noch nie zwei Wochen im Dschungel verbracht."

Durch den indischen Koch der Adventgemeinde, Moti Bohat, kamen die Kontakte zur Dschungelschule, östlich von Bangladesh gelegen, zustande. Die Schule wurde mit einfachsten Mitteln von einem US-amerikanischen Ehepaar gegründet, und sie wird derzeit von rund 180 Schülern besucht.

Schuldbildung ist in diesem Teil Indiens sehr wichtig. Zwar gehört der Subkontinent mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern zu den aufstrebenden Nationen, ist aber dennoch geprägt von großen sozialen und wirtschaftlichen Unterschieden. So können beispielsweise 51 Prozent der Menschen dort weder lesen noch schreiben.

Die Nagolder Adventjugend hat sich deshalb dafür entschieden, die Weihnachtszeit ganz bewusst anders zu verbringen. Die Teilnehmer wollen sich in diesem Jahr nicht beschenken lassen, sondern selbst das Geschenk sein. Geopfert werden dabei Zeit, finanzielle Mittel und die Fähigkeiten der Mitreisenden. Geplant sind während des zweiwöchigen Aufenthaltes in Indien unter anderem der Bau eines einfachen Schulgebäudes, ein Kinderferienprogramm sowie die Unterstützung einheimischer Gesundheitsmitarbeiter und Hebammen.