Die sechs Darsteller des Theater-Ensembles von "Vorhang auf" sind für die Aufführung von "Überraschung! Überraschung!" schon intensiv am Proben. Auch Regisseurin Sandra Müller ist mit dem Vorankommen zufrieden. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Ensemble der Alten Seminarturnhalle probt aktuell an zwei Stücken / Kellers Regie-Debüt

Alle Jahre wieder darf man gespannt sein, was "Vorhang auf!", das Theaterensemble der Alten Seminarturnhalle, als Produktion auf die Beine, korrekter gesagt: auf die Bühne stellen wird. Diesmal sind es gar zwei Stücke.

Nagold. Während manche noch ihren Urlaub genossen, hatte sich das Ensemble wie alljährlich im September zum intensiven Probenwochenende zurückgezogen, um unter der Regie von Sandra Müller bis spät in die Nacht am Text zu feilen, die Rollencharaktere zu entwickeln, Spannungsbögen zu erarbeiten. Zur Aufführung kommt die französische Komödie "Überraschung! Überraschung!" von Sandrine Martin und Emmanuel Dabbous, und wie immer ist die Premiere am Dreikönigstag des Folgejahres.

Das besonders Pfiffige daran – soviel darf man schon verraten – ist, dass das ganze Stück in einem großräumigen Badezimmer spielt, wo sich eine mehrköpfige Gesellschaft auf die Geburtstagsüberraschung für Paul vorbereitet und dabei zwischen Smalltalk und kleinen Sticheleien in allerhand zum Teil böse Überraschungen schliddert.

Viel Freude beim Probenwochenende

Sehr viel Freude hatten nicht nur die sechs Mimen beim Intensiv-Probenwochenende, sondern auch Regisseurin Sandra Müller, die nach der bereits vor den Sommerferien angelaufenen Probenphase von Textkenntnis der Darsteller und dem Vorankommen bei der Entwicklung der Szenen angetan war. Diesmal ist auch Kurt Wolz wieder auf der Bühne zu sehen, daneben Joachim Krüger und Thorsten Müller und in den Damenrollen Elisabeth Galonska, Simone Essig und Silja Seeger.

Letztere hat aktuell einen Doppelpart zu leisten, denn "Vorhang auf!" bietet – wieder im Zweijahresrhythmus – bereits Ende November ein zweites Stück: Oscar Wildes amüsante Verwechslungsgeschichte "Ernst sein ist wichtig", mit dem das seit Jahren als Schauspieler bekannte Ensemblemitglied Silvester Keller sein Regiedebüt gibt. Silja Seeger spielt darin die Rolle der Cecily, die ebenso wie Gwendolen (gespielt von Nadia Dellagiacoma, die man auch von der "Teilzeitbühne" kennt) von einem Mann träumt, der Ernst heißt – denn beide meinen, der Name drücke Charakterstärke aus und mache den Aspiranten zu einer besonders guten Partie. Doch bis dahin entstehen noch eine Menge Irrungen und Wirrungen, zumal zwei Gentlemen der Oberschicht, keine Kostverächter, gerne mit falschen Identitäten spielen, um sich ungestraft und ohne Gesichtsverlust aus dem Alltag zurück ziehen zu können, der eine zum Vergnügen aufs Land, der andere ins Stadtleben.

Neben den aus Nagolder Produktionen von "Vorhang auf!" oder der "Teilzeitbühne" bekannten Mimen, darunter Andreas Schäfer und Charles O’ Neill, hat Jungregisseur Silvester Keller auch "seine" Tübinger in der Produktion eingesetzt: Luka Klais, Manuele Pilloni und Angela Schneider.

Die Aufführungen der Komödie "Ernst sein ist wichtig" von Oscar Wilde um Identität und Image, die übrigens auch mehrfach verfilmt wurde, sind am Samstag, 19. und Sonntag, 20. November, in der Alten Seminarturnhalle Nagold. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Einlass ist um 18 Uhr. Karten können im Vorverkauf im Nagolder Rathauscafé erworben werden.