Die Kinder, als "Helden und Gestalten" verkleidet, haben sichtlich Spaß an den Stationen der Daxburg-Olympiade. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: 120 Kinder und 37 Betreuer sind bei Feriencamp dabei / Motto dieses Jahr: "Helden und Gestalten"

Kurz haben die Betreuer der "Schwamm-Station" Zeit zum Verschnaufen. Die 120 Daxburg-Kinder sind an den anderen Stationen beschäftigt. Plötzlich scheint der Rasen zu beben, als eine Gruppe angerannt kommt – voller Vorfreude darauf, eine Betreuerin mit einem nassen Schwamm abwerfen zu dürfen.

Nagold-Pfrondorf. Bei der Daxburg-Olympiade, die in der zweiten Woche des Feriencamps bei der Pfrondorfer Gemeindehalle stattfindet, haben sich alle neun Gruppen jeweils eine Station ausgedacht, bei der die anderen Kinder Geschicklichkeit, Treffsicherheit, aber auch Köpfchen beweisen müssen – oder eben aus reinem Spaß an der Freude einen der 37 Betreuer abwerfen. Passend zum Motto der diesjährigen Daxburg des Youz "Helden und Gestalten" sind alle verkleidet – mal gelb als Simpsons, blau als Avatare oder mit aufgemalten Brillen und Narben als Harry Potters.

Die ganze vergangene Woche haben die Daxburg-Kinder jeden Vormittag damit zugebracht, die Olympiade vorzubereiten und Kostüme zu entwerfen. Nachmittags hatten die Teilnehmer dann "frei". Ob Fußball, Basteln, Spielen oder einfach nur im Gras liegen – "es gibt ein sehr breites Angebot", findet Michael Ohngemach, der Organisator der Daxburg. Da wundert es nicht, dass das Feriencamp noch am selben Tag ausgebucht war, an dem die Anmeldefrist begann.

Dieses Jahr sind die Sechs- bis Zwölfjährigen wieder gemischt in den Gruppen, nachdem sie vergangenes Jahr versuchsweise nach Alter aufgeteilt wurden. "Aber so funktioniert es sehr gut", meint Ohngemach. Auch zehn Kinder der Lebenshilfe Nagold sind wieder mit von der Partie. "Die Kids gehen da ganz cool damit um", lobt der Organisator. Eine der Betreuerinnen in der ersten Woche wird im Alltag selbst von der Lebenshilfe betreut – und half trotzdem tatkräftig in der Küche mit. "Das finde ich einfach spitze", schwärmt er.

Vielleicht macht genau das die besondere Atmosphäre der Daxburg aus – alle helfen zusammen, alle gehören dazu. "Wenn man einmal dabei war, kommt man nicht mehr drum herum", meint eine der Betreuerinnen. So kommt es auch, dass einer der Aufsichtspersonen seit drei Jahren eigens aus Longwy angereist kommt, um bei der Daxburg mitzuhelfen und eine sogar aus Dänemark. "Und die Eltern haben großes Vertrauen zu uns, das freut mich natürlich", betont Ohngemach.

Das Essen kommt besonders gut an

Für ihn ist es das zweite Mal, dass er die Daxburg organisiert hat. Geändert habe er aber lediglich einige organisatorische Dinge, wie beispielsweise das Anmeldeverfahren, das er auf online umgestellt hat. "Die Daxburg an sich läuft so gut, da braucht man nicht viel zu ändern", lächelt er. Was Jahr für Jahr besonders gut ankommt: das selbstgekochte Essen. "Alles ist selbst gemacht – das ist auch ein Aushängeschild der Daxburg", sagt eine Betreuerin. 24 Kilogramm Hackfleisch für Burger, 20 Kilogramm Kartoffelsalat für ein Mittagessen und etwa 300 Brötchen pro Tag gilt es zu verarbeiten. "Wir haben einen Kochtopf, da kann ich mich reinlegen", lacht die junge Frau.

Unterdessen sind auf der Wiese vor der Gemeindehalle laute Anfeuerungsrufe zu hören. Bei der Harry-Potter-Station absolvieren die Kinder mit einem Besen zwischen den Beinen einen Parcours, bei der "Schwamm-Werf-Station" ist die Betreuerin inzwischen klatschnass. "Einen Punkt, wenn man den Körper trifft, fünf fürs Gesicht", erklärt ihr Kollege grinsend. Durch das Gewimmel schlendert Gerd Hufschmidt, Geschäftsführer des Youz. "Die Daxburg ist die schönste Veranstaltung im Verein", schwärmt er. "Es ist Sommer, die Kinder sind glücklich, die Betreuer sind glücklich – was will man mehr?"