Klempnermeister Andreas Buck hat sein erstes Buch veröffentlicht. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Literatur: Andreas Buck veröffentlicht ersten Roman / Nebenbei bessert er das Image von Handwerkern auf

Runter vom Dach und ran an den Schreibtisch: Klempnermeister Andreas Buck hat nicht nur seinen ersten Roman veröffentlicht, sondern poliert auch das Image von Handwerksberufen auf – mit einer ganz besonderen Werbemaßnahme.

Nagold. Schon die verschiedenen Visitenkarten zeigen: Andreas Buck hat vielseitige Talente. Er ist Klempnermeister, Chefredakteur und seit neustem frischgebackener Roman-Autor. Eine Mischung, die interessante und vor allem lukrative Projekte mit sich bringt.

Eines davon sind die kleinen, handlichen Büchlein über verschiedene Handwerksberufe. Hierfür schreibt Buck die Geschichten, die auf knapp 20 Seiten das Berufsbild und dessen Aufgaben beschreiben. Mit Hilfe dieser Büchlein soll einerseits über den Beruf informiert und andererseits dessen Image aufpoliert werden.

Immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen

Denn Handwerksberufe haben noch immer mit jeder Menge Vorurteile zu kämpfen, die oftmals auf Unwissen basieren. Vorurteile, von denen auch Klempnermeister Buck zu berichten weiß: "Viele Menschen glauben noch immer, der Klempner repariert das Klo." Als der Nagolder Verleger Hajo Schörle Buck von seiner Idee erzählte, war Letzterer daher sofort begeistert. "Ich hab dann gesagt: ›Wenn du eins über Klempner machst, schenke ich dir den Text‹."

Gesagt, getan: Zwei Wochen später war das erste Büchlein mit dem Titel "... und der Klempner sitzt nicht neben dem Klo" druckfertig. Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres kam das Büchlein auf den Markt – mittlerweile wurden bereits 10 000 Stück davon verkauft. Ein zweites Büchlein mit dem Titel "... und längst nicht alle Frisösen sind blond" folgte dieses Jahr.

Vor allem bei Firmen stoßt diese Art von Werbung auf großes Interesse. "Handwerkermeister kommen in die Kindergärten und Schulen, lesen den Kindern daraus vor und geben es ihnen mit nach Hause", erklärt Buck. "So platzieren sie die Werbung also praktisch im Kinderzimmer." Aufgrund der großen Nachfrage bietet der Verlag mittlerweile auch eine individuelle Gestaltung des Covers an. Zudem ist das erste Büchlein ins Englische übersetzt worden.

Nach so viel positiver Resonanz fasste Buck den Mut, Schörle sein Herzensprojekt zu präsentieren: Seinen Roman mit dem Titel "Allfonzz: Die knochentrockene Wahrheit über Teenager, Eltern und andere Aliens". Darin erzählt der Golden Doodle "Allf" aus seiner Perspektive vom Alltag in einer Großfamilie. Und wäre das Chaos dort nicht genug, muss sich der tierische Protagonist auch noch um eine Horde Aliens sorgen machen.

Geschrieben nur in den Sommerurlauben

Seit 2012 hatte Buck an diesem Roman gearbeitet. Damals saß er während einer Zugfahrt nach Bern vor einem leeren Blatt Papier, hatte keinen Kopf für geschäftliche Dinge. Also begann er zu schreiben, ohne Plan, ohne Ziel. "Und so entstanden die ersten Kapitel des Buches", so der 51-Jährige.

Fortan schrieb er in den Sommerurlauben. "Wann anders hatte ich keine Zeit", so Buck. Als Inspiration diente ihm sein teils chaotischer Alltag in einer Patchwork-Familie samt seinem Hund Alf. "Wir haben schon lange darüber gescherzt, dass man mal aufschreiben müsste, was unser Hund so anstellt." Manche Szenen seien dabei so skurril, dass sie es eins zu eins in das Buch geschafft haben. "Beispielsweise wenn ich in Unterwäsche in der Dusche stehe und Alf wasche", verrät Buck und lacht. Seit dem 8. August ist sein Roman im Buchhandel erhältlich.

Auch für die Zukunft hat der 51-Jährige bereits einige Pläne. Denn neben Friseuren und Klempnern gibt es noch einige weitere Berufsbilder, bei denen sich ein Büchlein lohnen würde. Verschiedene Firmen hätten bereits angefragt.

Und auch ein weiterer Roman ist in der Mache. Diesmal geht es allerdings um ein paar verrückte Touristen und Inselbewohner. Dabei verspricht Buck: "Es wird mindestens genauso skurril wie mein erstes Buch."

Das Buch: Andreas Buck "Allfonzz: Die knochentrockene Wahrheit über Teenager, Eltern und andere Aliens", Buch & Bild Verlag, 190 Seiten, 9,80 Euro