Die Klasse 3a der Zellerschule präsentiert gemeinsam mit Organisatoren und Sponsoren das neue Programmheft des Nagolder Feriensommers. Foto: Mutschler

Nagolder Feriensommer kann kommen. Mitarbeiter wappnen sich für riesigen Ansturm. Mit Kommentar

Nagold - "Das Ferienprogramm ist ein fester Bestandteil der Nagolder Sommerferien und nicht mehr wegzudenken", sagte Bürgermeister Hagen Breitling bei der Vorstellung des Programmheftes zum Nagolder Feriensommer.

Seit zwölf Jahren organisiert der Arbeitskreis Kultur des Nagolder Bürgerforums den Feriensommer. Insgesamt 92 unterschiedliche Angebote stehen in dem über 100 Seiten dicken Programmheft.

Dabei hatte es im Frühjahr so gar nicht danach ausgesehen. Die Anmeldungen von Angeboten tröpfelten zunächst nur spärlich herein. "Im Verhältnis zu den früheren Jahren klaffte da eine Lücke und die VHS war etwas in Sorge", sagt Nanni Fingerhut, Sprecherin des Bürgerforum-Arbeitskreises Kultur. Angela Anding, die Leiterin der Volkshochschule Oberes Nagoldtal präzisiert: "Es war nicht die Sorge, dass da nichts mehr kommt." Vielmehr sei es um Fristen für Programmgestaltung und Drucktermin gegangen. Nach dem "Hilferuf" trudelten die Angebote dann aber herein – und zwar so zahlreich, dass sogar die Zahl der Veranstaltungen aus dem Vorjahr noch einmal übertroffen werden konnte.

Detektiv-Workshop

Natürlich sind wieder viele bekannte Angebote dabei. Zum Beispiel der beliebte Detektiv-Workshop in der Stadtbibliothek oder der Junior-Campus des Jugendforschungszentrums mit 25 verschiedenen Veranstaltungen wie Bastelangebote oder Vorlesungen über die Lebenskünstler Bienen und Bären.

Viertägiges "Powerzelten"

Es gibt aber auch in diesem Jahr wieder einige neue Anbieter, zum Beispiel die Johanniter-Jugend mit sechs Veranstaltungen, darunter ein viertägiges "Powerzelten". Der Bürgerforum-Arbeitskreis selbst beteiligt sich erstmals auch mit einer eigenen Veranstaltung. An der Burgruine Hohennagold gibt es einen Ausflug ins Mittelalter mit Märchen inklusive Schatzsuche nach dem "13. Schlüssel". Angela Anding freut sich besonders darüber, dass es wieder gelungen ist, an jedem Tag der Sommerferien Veranstaltungen anzubieten.

Bereits jetzt wappnen sich die Mitarbeiter wieder auf einen riesigen Ansturm. 793 Anmeldungen gab es insgesamt im vergangenen Jahr, die Zahl dürfte wieder ähnlich hoch sein. "Die Leitungen laufen heiß, die Mailbox ist voll, der Briefkasten läuft über", so beschreibt Annette Haag die Situation am ersten Anmeldetag. Eile scheint aber auch geboten, denn die begehrtesten Veranstaltungen sind oft schon bereits am ersten Nachmittag ausgebucht. Wegen des großen Interesses bitten die Organisatoren auch darum, dass die Kinder und Jugendlichen absagen, wenn sie doch nicht teilnehmen können, damit ein Nachrücker zum Zug kommen kann.

Anmeldungen:

Die Programmhefte werden am Freitag, 7. Juli, in allen Nagolder Schulen verteilt. Dann haben die Familien übers Wochenende Zeit, sich die Veranstaltungen auszusuchen, die sie interessieren. Online ist die Anmeldung bereits ab Freitag, 17 Uhr, über die Webseite der VHS, www.vhs-nagold.de, möglich. Ab Montag, 10. Juli, kann man sich dann auch telefonisch und persönlich bei der VHS anmelden, ab 9 Uhr sind die Telefone geschaltet. Weitere Möglichkeiten zur Anmeldung sind per E-Mail an info@vhs-nagold.de oder per Post an die VHS Oberes Nagoldtal, Bahnhofstraße 41, 72202 Nagold.

Für einige Veranstaltungen wie den Junior-Campus gibt es Sonderanmeldungen.

Kommentar: Gute Erfindung

Von Bernd Mutschler

"Das Ferienprogramm ist ein fester Bestandteil der Nagolder Sommerferien und nicht mehr wegzudenken", sagt Bürgermeister Hagen Breitling. Damit hat er absolut recht, denn die sechswöchigen Ferien stellen Familien auf eine harte Probe. Oft arbeiten beide Elternteile, sodass zumeist nur drei Wochen mit gemeinsamem Urlaub abgedeckt sind. Da ist es gut, wenn es ein Angebot gibt, das den Kindern Abwechslung bietet und die Eltern etwas entlastet. Erstaunlich ist am Nagolder Modell, wieviel ehrenamtliches Engagement hinter dem Feriensommer steckt. Das Bürgerforum mit seinen vielen Arbeitskreisen schafft es immer wieder, die richtigen Akteure an einen Tisch zu bringen und so ein Angebot zu stricken, um das sich sonst die Stadtverwaltung kümmern müsste. Somit gilt: Wenn es das Bürgerform nicht gäbe, müsste man es erfinden.