Auch wenn der Nagolder Schlussmann Andreas Gusenbauer in dieser Szene mit einer Faust die gefährliche Situation noch bereinigen kann, die 0:4-Niederlage konnte auch er nicht verhindern. Rechts: Marian Asch (Bissingen); Mitte: Marcel Schuon. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: Team von Trainer Sven Hayer hat in Bissingen das Nachsehen. Zwei Asch-Tore gegen Nagold.

FSV 08 Bissingen – VfL Nagold 4:0 (1:0). Insgeheim hatten die Verbandsliga-Fußballer des VfL Nagold darauf gehofft, in Bissingen für eine Überraschung sorgen zu können, doch unter dem Strich stand nach 90 Minuten die fünfte Niederlage im fünften Spiel.

Die Treffer drei und vier für die Platzherren aus Bissingen steuerte Marian Asch bei. Der 26-jährige Bruder des Nagolder Innenverteidigers Valentin Asch, der früher selbst das VfL-Trikot getragen hatte, machte damit gegen seine ehemalige Mannschaft den Sack endgültig zu.

Vierzig Minuten war am Samstagnachmittag praktisch kein Unterschied zwischen dem Tabellenführer FSV 07 Bissingen und dem Schlusslicht aus Nagold zu sehen, dann brach ein Kopfballtreffer von Tim Reich (41.) den Bann für die Einheimischen. Es war ein Tor, das sich abzeichnete, nachdem der VfL Nagold bis dahin drei, vier gute Möglichkeiten hatte liegen lassen.

"Bis dahin haben wir alles richtig gemacht", kommentierte VfL-Trainer Sven Hayer die ersten 45 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt wies die Statistik 1:2 Eckbälle und 5:5 Torschüsse auf. Die Qualität der Möglichkeiten von Federico Decortes (16. Schuss ans Außennetz), Daniel Schachtschneider (22./kam nicht zum Abschluss) und nochmals Decortes (31./Über das Tor) war da, um durchaus auch mal in Führung gehen zu können.

Auf der Gegenseite tauchten Georg Dis (2.), Mario Di Biccari (9.) in der Anfangsphase sowie etwas später Simon Lindner (17.) durchaus gefährlich vor dem Gehäuse von Andreas Gusenbauer auf. Von FSV-Mittelstürmer Marian Asch war bis dahin noch herzlich wenig zu sehen.

Nach der 1:0-Pausenführung spielte jedoch nur noch der Tabellenführer. 12:4 Torschüsse bei 4:0 Eckbällen, ein Doppelschlag durch FSV-Kapitän Holger Ludwig (56./Foulelfmeter) und Marian Asch (59./Abstaubertor im Anschluss an einen schlecht abgewehrten Eckstoß) beendete alle Nagolder Hoffnungen. "Nach dem 0:2 hat bei uns keiner mehr an eine Wende geglaubt", stellte Sven Hayer nach dem Foulspiel von Gusenbauer, das zum Elfmeter führte, fest.

Mit Micael Marques und Marcel Tieck für die bereitsverwarnten Federico Decortes und Luka Kravoscanec (63.) versuchte Sven Hayer noch etwas neuen Schwung zu bringen, die Schussversuche von Marques und Tieck stellten für den in der zweiten Hälfte weitgehend beschäftigungslosen Sven Burkhardt kein Problem dar.

Auf der Gegenseite glänzte Marian Asch inzwischen nur so von Effektivität. Über weite Strecken zuvor noch kaum zu sehen machte er mit seinem vierten Saisontor (77.) alles klar und durfte als Belohnung anschließend vorzeitig zum Duschen. Der VfL Nagold hatte in der Folge durchaus noch ein paar gute Szenen, in den gegnerischen Strafraum kam die Elf von Sven Hayer jedoch nicht mehr.

Einzig ein Schuss aus dem Hinterhalt nach Marques-Freistoß (85.) brachte Gefahr, im Gegenzug musste sich Gusenbauer bei Chancen von Mustapha El M’Hassani und Lindner (86.) mächtig strecken.

Trainerstimme

Sven Hayer, VfL Nagold: "Wir haben das bis zur Halbzeit gut gemacht, aber wir schießen einfach keine Tore. Nach dem 0:2 war das Spiel gelaufen da hat keiner mehr an eine Wende geglaubt."

Mannschaften

FSV 08 Bissingen: Sven Burkhardt (Tor), Tim Reich, Holger Ludwig (69. Mustapha El M’Hassani), Simon L. Lindner, Mario Di Biccari, Marian Asch (79. Jussi Länsitalo), Lukas Buck, Georg Dis (72. Marcel Willberg), Peter Wiens, Nico Walter, Riccardo Gorgoglione.

VfL Nagold: Andreas Gusenbauer (Tor), Markus Glemser, Valentin Asch, Marcel Schuon, Luka Silic, Marco Quiskamp, Julian Sieber (72. Max Lampl), Yannic Dengler, Luka Kravoscanec (63. Marcel Tieck) Daniel Schachtschneider, Federico Decortes (63. Micael Marques).

Tore: 1:0 (41.) Tim Reich; 2:0 (56./Foulelfmeter) Holger Ludwig, 3:0 (59.) Marian Asch; 4:0 (77.) Marian Asch.

Schiedsrichter: Eric Kronmüller; Assistenten: Christian Jahnel, Holger Ley.

Zuschauer: 160.