VfL-Chef Rainer Wohlleber gratulierte Ursula Wolf, Achim Burrer und Gerd Hufschmidt (von links) zur Wahl. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Gerd Hufschmidt neuer zweiter Vorsitzender /Zwei Posten bleiben unbesetzt / Auf Pächtersuche

Von Uwe Priestersbach

Hauptversammlungen des VfL Nagold waren noch nie ein Publikumsmagnet. Jetzt wurden im Sportheim rund 40 der rund 1700 Mitglieder gezählt. "Das ist schon etwas deprimierend", kommentierte VfL-Geschäftsführer Hermann Claus das Desinteresse.

Nagold. Einleitend erinnerte der VfL-Vorsitzende Rainer Wohlleber an die Zäsur des vergangenen Jahres. Denn erstmals in der 169-jährigen Geschichte des VfL Nagold wurde ein hauptamtlicher Geschäftsführer bestellt, der sein Büro im Vereinsheim an der Calwer Straße hat. Dessen Aufgabe sei auch die Unterstützung der Abteilungen, wie Wohlleber in Erinnerung rief.

Etwas zwiespältig fiel die Bilanz des Geschäftsführers aus. So sei das Stadion an der Calwer Straße eine stark frequentierte Sportstätte, die sehr gut angenommen wird – sei es von den Fußballern, Leichtathleten oder den Nagolder Schulen. Bedauerlich findet Hermann Claus allerdings, dass viele sportliche Events in den verschiedenen Abteilungen trotz hervorragender Leistungen nur auf ein geringes Zuschauer-Interesse stoßen.

Außerdem erinnerte Hermann Claus daran, dass er als Geschäftsführer angetreten sei, den Sport und die Finanzen beim VfL Nagold in eine positive Zukunft zu führen. Dabei betonte er: "Es muss allen klar sein, dass guter Sport auch gutes Geld kostet."

Eine weitere Baustelle bildet derzeit die Sportheimgaststätte, für die man derzeit auf Pächtersuche ist. In diesem Zusammenhang formulierte der Geschäftsführer den Wunsch der VfL-Spitze, dass das Sportheim künftig wieder eine gute Rolle spielen soll.

Wie Oberbürgermeister Jürgen Großmann am Rande der einstimmigen Entlastung deutlich machte, "wird im VfL Nagold sehr viel bewegt". Doch sei es ein Dilemma, dass dies in der Breite der Bevölkerung nicht ausreichend wahrgenommen werde. Und so regte der OB ein Event wie einen "Tag des Vereins" an, um die Arbeit in den 18 Abteilungen und Sparten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit Blick auf die im vergangenen Jahr eingeleitete Professionalisierung im größten Nagolder Verein unterstrich Jürgen Großmann: "Die Einstellung eines Geschäftsführers war die richtige Entscheidung."

Bei den turnusmäßigen Wahlen gab es eine Rochade im Vorstand, nachdem sich der bisherige zweite Vorsitzende Hans-Martin Schühle aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellte. Seine Nachfolge tritt nun der bisherige Kassier Gerd Hufschmidt an, während Achim Burrer zum neuen Schatzmeister des VfL Nagold gewählt wurde.

Weiterhin vakant bleibt das Amt des dritten Vorsitzenden, für das kein Kandidat gefunden werden konnte. Auch für die Nachfolge der ausscheidenden Schriftführerin Antje Schühle konnte kein Mitglied gewonnen werden. Eine weitere Wahlperiode hängt Ursula Wolf als Beisitzerin dran.