Andreas Gusenbauer im Tor des VfL Nagold fliegt vergeblich. Dominik Salz freut sich über den dritten Treffer. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: Team von Trainer Hayer erlebt 0:5-Pleite beim Einlagespiel in Oberkollwangen gegen CfR Pforzheim.

"Sie liebe Zuschauer erleben heute beim Teinachtal-Turnier ein Schützenfest", kommentierte Turniersprecher Markus Kugele in der 79. Minute den Treffer zum 5:0 von Fatih Ceylan für den 1. CfR Pforzheim.

Der VfL Nagold ging im Dauerregen auf dem Oberkollwanger Sportplatz im Duell der Verbandsligisten aus Baden und Württemberg regelrecht baden.

VfL-Trainer Sven Hayer schwante schon im Vorfeld des Festspiels im Rahmen des 37. Teinachtal-Pokalturniers zwischen seiner Mannschaft und dem 1. CfR Pforzheim Böses. "Ich wollte dieses Spiel eigentlich wie ein Punktspiel angehen, jetzt bin ich froh wenn ich elf Spieler und ein, zwei Auswechselspieler zusammen bekommen", schilderte Hayer die Situation der Nagolder eine Stunde vor Spielbeginn.

Nachdem sich am Abend zuvor beim Testspiel beim SV Bondorf (3:3/Tore: Julian Sieber, Daniel Schachtschneider, Adrian Döbele) Marcel Schuon und Julian Sieber verletzte hatten, wurde die Liste der angeschlagenen und verletzten Spieler immer länger. "Dazu kommen noch die Urlauber, und so groß ist unser Kader nun auch wieder nicht", so Hayer der seiner Mannschaft am Sonntagmorgen frei gegeben hatte.

Die wirkte im Vergleich zum 1. CfR Pforzheim dennoch platt. Die Achse Luka Silic, Marco Quiskamp, Daniel Schachtschneider funktionierte in keiner Phase der Partie. Das bunt zusammengewürfelte Mittelfeld brachte keinen Spielaufbau zustande. Auf den Außenpositionen waren Fabian Mücke und Philipp Sautter (rechts), sowie Lukas Kravoscanec und Adrian Döbele (links) gegen das schnelle Umschaltspiel, eingeleitet von Janick Schramm (23) und Fatih Ceylan (23), völlig überfordert.

Als Adrian Döbele in der 6. Minute in einen Zweikampf ging und da wegrutschte, statt den Ball wegzuschlagen, war der Weg für Marvin Rayling zum 1:0 – allein vor Andreas Gusenbauer in den Torwinkel frei. Die Pforzheimer bestimmten weiter das Tempo, Gusenbauer rettete gegen den Ex-Grunbacher Dominik Salz (13./22.). In der 26. Minute war Rayling erneut an Adrian Döbele vorbei, seine scharfe Hereingabe drückte Luka Silic zum 0:2 ins eigene Netz.

Schramm über links und Rayling über rechts ließen die Nagolder Abwehr mehrfach alt aussehen. In der 36. Minute rutschte Mace Mägerle knapp an einer Hereingabe vorbei. Klare Nagolder Möglichkeiten tendierten zu diesem Zeitpunkt gegen null, dafür war der mit Kopfschutz Dominik Salz spielende nach einem Eckstoß per Kopf zum 3:0 (40.) erfolgreich.

Für Adrian Döbele kam nach der Pause Marc Kranjc in die Nagolder Viererkette. Schramm traf das Außennetz (47.) kurz danach zeigte Schiedsrichter Johannes Hesselschwerdt auf den Punkt. Die Meinungen gingen von "nie und nimmer" (Hayer) bis "ganz klar" (Eberhardt Carl) wie oft weit auseinander. Matthias Fixel war das gleich, er donnerte das Spielgerät mit Schmackes zum 4:0 (51.) in die Maschen, dann zielte Salz (57.) knapp vorbei.

Nach einer Stunde gab’s dann doch ein Lebenszeichen in Sachen Nagolder Offensive in Form eines Marques-Schusses, der Manuel Salz im Pforzheimer Tor jedoch nicht sonderlich aufregte. Beim VfL kam Francis Ubabuike für Fabian Mücke, dessen Aufgabe übernahm Luka Silic. Daniel Schachtschneider ging zurück in die Innenverteidigung, Sven Hayer wollte gegen die schnellen Pforzheimer ein Debakel vermeiden. Das funktionierte bis zur 79. Minute, dann traf der umtriebige Fatih Ceylan zum 5:0.

Der VfL Nagold war im Oberkollbacher Dauerregen baden gegangen. Daran konnten auch die Chancen von Francis Ubabuike (81.) Marcel Tieck (84.) und Luka Kravoscanec (88.) in der Schlussphase gegen einen, angesichts des Spielstandes nachlassenden CfR des Trainerteams Eberhard Carl und Teodor Rus, nichts mehr ändern.

Von den beiden Neuen zeigte Marcel Tieck eine hohe Laufbereitschaft und gegen seine ehemaligen Grunbacher Kollegen ein paar gute Torschüsse, für den jungen Luka Silic war die Abwehrarbeit im Zentrum – und einem insgesamt nicht funktionierenden Verbund – gegen diesen starken CfR eine Nummer zu groß. VfL Nagold: Gusenbauer (Tor), Mücke (70. Ubabuike) Asch, Silic, Döbele (46. Kranjc), Quiskamp, Marques, Tieck, Sautter, Kravoscanec, Schachtschneider. CfR Pforzheim: Manuel Salz (Tor), Fixel, Schröder (64. Kuhn), Ritz, Dominik Salz, Bomhauser, Legner. Rayling (64. Di Giovanna), Mägerle, Ceylan, Schramm.