Frauen-Union und Junge Union statten der Hochdorfer Brauerei einen Besuch ab. Foto: Hirsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Junge Union und Frauen-Union besuchen die Brauerei Hochdorfer

Nagold-Hochdorf. Fast 40 Interessierte folgten der Einladung von Frauen-Union und der Jungen Union im Kreis Calw zur Besichtigung der Kronenbrauerei in Nagold-Hochdorf. Bei einer Führung durch die Anlagen des Betriebs gaben Firmeninhaber Eberhard Haizmann und Tochter Katharina Haizmann Einblick in das Brauwesen und in die mehr als 350-jährige Geschichte als Brauerfamilie, in der die Juniorchefin sich nun in zwölfter Generation einbringt.

Bereits dabei wurde sichtbar, was später die politische Diskussion bestimmte: Regionalität in jedem Produktionsschritt bis hin zum Vertrieb und in allen Handlungsfeldern des Unternehmens – sogar bei der Textilausstattung des Hochdorfer-Bierclubs. "Unsere Philosophie lautet: Aus der Region – für die Region", so Eberhard Haizmann.

Juliane Vees, Präsidentin des Land-Frauenverbands Württemberg-Hohenzollern und CDU-Zweitkandidatin im Landtagswahlkreis Freudenstadt, knüpfte bei einem Vortrag zum Thema "Bio? Konventionell? Regional? Was ist beim täglichen Einkauf wirklich wichtig?" genau hieran an. Frisch gestärkt durch ein zünftiges Bauernvesper bekamen die Mitglieder von Junger Union und Frauen-Union sowie zahlreiche Gäste zunächst die harten Zahlen geliefert – zur Veränderung der Landwirtschaft und der Struktur ihrer Betriebe einerseits und zum Konsumverhalten der Deutschen andererseits. "Das hängt unmittelbar miteinander zusammen – der Verbraucher hat es in der Hand", so Juliane Vees, die weder die Qualität der Produkte aus konventioneller Landwirtschaft in Abrede stellte, noch die Sinnhaftigkeit von Bio-Produkten anzweifelte. "Fakt ist aber auch, dass der Anteil von Bio-Produkten derzeit bei knapp unter zehn Prozent stagniert." Zu viele Bioprodukte, sowie konventionelle Waren, würden aus dem Ausland günstig von den hiesigen Discountern importiert und drückten damit bei den heimischen Landwirten den Einkaufspreis. Erfreulich sei der Zuwachs bei der Nachfrage regionaler Produkte, also von Produkten aus 100 Kilometern Umkreis; aber auch nur so hätten die noch verbliebenen Höfe eine Chance, so die Land-Frau und Oecotrophologin. In der Diskussion wurde deutlich, dass über den Hof- und Marktverkauf hinaus regionale Produkte einen einfacheren und faireren Zugang zu den Supermarktketten benötigten – nur so erreiche man den Verbraucher auch im Alltag, wobei dieser das auch durch sein Kaufverhalten stärker einfordern müsse.