Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann (rechts) warb bei der Einweihung des neuen VBN-Betriebshofs für eine überregionale Zusammenarbeit der Kommunen und Unternehmen, um den ÖPNV kundenfreundlicher weiterzuentwickeln. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

40 zum Teil nagelneue Busse haben im INGPark künftig ihren Standort / Effizientere Betriebsabläufe möglich

Von Axel H. Kunert

Nagold. Nach acht Monaten Bauzeit konnte am gestrigen Freitag der neue Betriebshof der Verkehrsbetriebe Nagold (VBN) im INGPark Nagold Gäu eingeweiht werden.

Vor Vertretern der anliegenden Kommunen, der Landkreise Calw und Böblingen, der Industrie- und Handelskammer sowie Kollegen aus anderen Busbetrieben dankte ein sichtlich zufriedener VBN-Geschäftsführer Arno Ayasse dem Architekten (Büro Stikel) und den an dem Bau beteiligten Unternehmen für die pünktliche Übergabe des neuen Firmengeländes. Sein Dank ging auch an die Anwohner des provisorischen Betriebshofes auf dem ehemaligen Messegelände, die die letzten Monate zum Teil erhebliche Geräuschemissionen durch den außerplanmäßigen Nachbarn auf Zeit hatten aushalten müssen.

Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann würdigte in seinem Grußwort die große Innovationskraft und Investitionsbereitschaft von Ayasse und seiner Mannschaft, mit der die gesamte Region im Bereich des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) vorangebracht und die zuletzt sehr unbefriedigende Situation in diesem Bereich endlich beendet werde. "Wir müssen mehr Menschen an den ÖPNV heranbringen", warb Großmann für die "neuen Unternehmenskonzepte" der VBN. Dies sei einfach ökologisch wie ökonomisch geboten. Dafür sei es notwendig, dass eigene regionale Interessen zurückgestellt würden, um mit einer überregionalen Ausrichtung vor allem eine bessere Kundenorientierung im Bus- und auch Schienenverkehr zu ermöglichen.

Der neue VBN-Betriebshof bildet künftig die Heimat von 40 großen Linienbussen, die im Doppelschichtbetrieb mit insgesamt 80 Fahrern im Großraum Nagold eingesetzt werden. Neben Unterstellplätzen für den zum Großteil nagelneuen Fuhrpark gibt es eine Waschhalle mit angrenzenden Verwaltungs- und Sozialräumen. Der insgesamt drei Millionen Euro teure Neubau auf dem 10 600 Quadratmeter großen Gelände ermöglicht der VBN völlig neue und optimierte Betriebsabläufe, wie Alexandra Herr, Assistentin der Geschäftsleitung bei VBN, erläutert. So müssen künftig die Fahrer nicht mehr selbst ihre Busse reinigen und warten, sondern dies übernimmt in den Nachstunden ein eigens neu eingestelltes, vierköpfiges Serviceteam. Komplettiert wird der VBN-Mitarbeiterstamm auf dem Eisberg durch vier Verwaltungskräfte, die für Dienstpläne und ähnliches zuständig sein werden. Rund 75 Prozent der Finanzmittel für den Neubau stammen aus Fördermitteln des GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz).

Der Einzug der Mitarbeiter und der Umzug vom provisorischen in den neuen Betriebshof startet ab kommenden Montag. Spätestens mit dem bevorstehenden Fahrplanwechsel am 14. zum 15. Dezember soll der Betriebshof dann "unter Volllast" laufen.