Das Wasserwerk Rentschler gehört der Stadt. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Wasserwerk Rentschler wird saniert

Von Heiko Hofmann

Nagold. Was für Aussichten: Von einem "Goldstück" war da die Rede, von 50 Jahren, die die Anlage funktioniert. Ingenieur Wolfgang Strasser jedenfalls gratulierte in der Sitzung des Technischen Ausschusses der Stadt Nagold, nun "stolzer Besitzer" einer Wasserkraftanlage zu sein.

Doch noch sind die goldennen Wasserkraftzeiten in Nagold nicht angebrochen. Ohne Fleiß kein Preis. Die Wasserkraftanlage Rentschler, die die Stadt erworben hat, muss gründlich saniert werden. Knapp 700 000 Euro müssen dafür aufgebracht werden. Unter anderem bekommt die Anlage auch eine zeitgemäße Fischtreppe. Die alleine kostet schon gut 210 000 Euro.

Doch um den Ausbau kommt die Stadt Nagold nicht herum. Ökologische Durchgängigkeit wird beim Gewässerrecht mittlerweile hoch gewichtet, ein Fischaufstieg und -abstieg ist also Pflicht für jeden Wehrbetreiber.

Der Wasseringenieur stellte denn auch ausführlich die recht groß geratene Fischtreppe vor. Dank der benachbarten Wiese, kann die Treppe auf diesem Gelände um das Wehr herum geführt werden. "Das kostet viel Geld, aber man muss es machen", verdeutlichte Strasser.

Ökologisch ist also alles top. Doch wie schaut’s mit der Ökonomie aus? In maximal 20 Jahren soll sich die Investition amortisiert haben. Der Grund: In den ersten 20 Jahren gelten besonders hohe Einspeisevergütungen für den im frisch sanierten Wasserwerk gewonnen Strom. Ein Ausgleich wird damit auch für den wegen der Fischtreppe verlorengehenden Strom gegeben. Außerdem stehen Fördermittel für den Ausbau in Aussicht. Ist die Wasserkraftanlage erst einmal saniert, bekommt die Stadt auch die Genehmigung für die nächsten 40 Jahre erteilt.

Sanierungsbeginn ist im Frühjahr 2015, die Bauzeit beträgt rund sieben Monate.