Abgestorbene Bäume bieten Tieren die Möglichkeit der Besiedlung und dienen manchen als Lebensraum. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt: Abgestorbene Bäume bekommen Gütesiegel

Nagold. Abgestorbene Bäume, sprich "Totholz", bietet Tieren die Möglichkeit der Besiedlung und dient ihnen gleichzeitig als Lebensraum. Ein Projekt des BUND Nagold und anderen Beteiligten mit dem Titel "Totholz lebt" adelt diese Obstbäume mit einem Gütesiegel und zahlt eine Prämie für dessen Erhaltung.

Forstrevierleiter Klaus Kälber und Thomas Ebinger vom BUND stellten das Projekt vor, mit dem in der Region Nagold für jeden abgestorbenen Obstbaum, der nicht gefällt wird, eine Prämie in Höhe von 50 Euro an den Besitzer ausgezahlt wird. Mit diesem Betrag soll der Aufwand für den Erhalt des sogenannten Totholzes abgegolten werden.

Die Idee dazu entstand durch die Bewerbung beim LEADER-Projekt "LIFE rund ums Heckengäu", einem Programm zur Förderung des ländlichen Raumes. Die Aktion "Totholz lebt" wurde inzwischen bei LEADER in die Projektförderung Landschaftspflege und Naturschutz aufgenommen. Seitens des Regierungspräsidiums stehen hierfür Fördermittel zur Verfügung.

Vielfältige Möglichkeiten der Besiedlung

"Viel zu häufig verschwinden abgestorbene Bäume aus der Landschaft, obwohl sie für Insekten und Würmer, aber auch für Specht, Meise und Wendehals einen erhaltenswerten Lebensraum darstellen", erklärte Kälber die Ausgangssituation.

Das Totholz bietet vielfältige Möglichkeiten der Besiedlung. Risse und Spalten eignen sich als Territorium für Moose und Flechten, während sich in den mürben Bäumen Mikroorganismen bilden, Insekten ihre Eier ablegen, die den Vögeln als Nahrung dienen.

Thomas Ebinger und Klaus Kälber setzen sich für die Sensibilisierung als Lebensraum von abgestorbenen Bäumen ein, die gleichzeitig die Nahrungskette unterhalten.

An der Aktion, die vom BUND Nagold finanziert und durch das Regierungspräsidium bezuschusst wird, können sich Besitzer von abgestorbenen Bäumen beteiligen. Neben dem Aufwandsersatz für den Baumerhalt wird jeder Baum mit einem Logo, dem sogenannten "Wendelin" geadelt. Er steht als Symbol und Leitfigur für den Vogel Wendehals und trägt einen QR-Code, mit dem man auf die dazugehörige Internetseite gelangt und die dazugehörigen Infos abrufen kann.

Wer beim "Totholz-Projekt" mitmachen möchte, erhält Informationen auf den Seiten www.totholzlebt.de. Anmeldungen zum Erhalt einer Förderung sind telefonisch unter der Nummer 0171/772 84 81 bei Klaus Kälber möglich.