Fabian Mücke (am Ball) konnte im ersten Spielabschnitt immer wieder Impulse im Spiel des VfL Nagold setzen. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: VfL Nagold gibt beim Gastspiel in Schwäbisch Gmünd lange Zeit eine recht gute Figur ab.

Insgesamt 36 Tore in acht Begegnungen, in der Fußball-Verbandsliga gab es am 9. Spieltag reichlich Treffer zu bejubeln. Nicht beteiligt an diesem Torereigen war der VfL Nagold. Dessen Gegner, der FC Normannia Gmünd, brachte es immerhin auf zwei Treffer.

Die Nagolder warten nach dem 0:2 am Samstag in Schwäbisch Gmünd nach wie vor auf den ersten Punktgewinn auf des Gegners Platz. Auch wenn nicht jeder Schuss ein Treffer sein kann, ein 2:2- Unentschieden war auf alle Fälle möglich und wäre aus der Sicht des VfL Nagold auch nicht unverdient gewesen.

Dieser These pflichtete auch VfL-Trainer Sven Hayer bei. Vor allem kurz vor der Pause kamen seine Spieler zwei, drei Mal den berühmten Schritt zu spät oder brachten das Spielgerät einfach nicht im Gehäuse des Gegners unter.

Bis dahin hatte die Mannschaft von Sven Hayer taktisch alles richtig gemacht. Das Mittelfeld stand gut, fing viele zweite Bälle ab, über die Außenpositionen sorgten Fabian Mücke und Markus Glemser im Zusammenspiel mit Francis Ubabuike und Luka Kravoscanec für Gefahr. Hätten die Nagolder in dieser Phase der Begegnung ein Tor erzielt, die Partie wäre vermutlich ganz anders verlaufen, denn die Platzherren waren bis dahin alles andere als überzeugend.

Was zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht stimmte und woraus die zwei, drei Möglichkeiten resultierten, von denen eine zum Führungstreffer für die Gmünder führten, bleibt ein Geheimnis. Fakt ist, nach dem Rückstand war der Spielfluss dahin, Nagolder Torchancen wurden zur Mangelware.

Ab der 72. Minute wurde es kurios. VfL-Trainer Sven Hayer beorderte Marcel Schuon nach vorn, VfL-Vorstandsmitglied Götz Mücke forderte den VfL-Trainer auf, Francis Ubabuike in das Sturmzentrum zu nehmen. Heraus kam ein Durcheinander, das wertvolle Zeit kostete. Götz Mücke in der 81. Minute zu Sven Hayer: "Francis weiß immer noch nicht, was er spielen soll", derweil wurden die Lücken in der Arbeit nach hinten immer größer. Während vorne nun nichts mehr passierte, verdiente sich das Team aus Gmünd gegen eine nun nicht mehr intakte Defensive bei drei, vier hochkarätigen Konterchancen den Sieg.

Die endgültige Entscheidung in der 88. Minute per Foulelfmeter fiel dann auch nicht mehr ins Gewicht. Das einzig Positive an dieser Situation war die, dass es Schiedsrichter Jens Neuffer bei der gelben Karte für Markus Glemser beließ und nicht auf die Gmünder Zuschauer einging, die eine Notbremse ausgemacht haben wollen.

Unter dem Strich war es für den VfL Nagold ein verlorener Punkt, der die Hayer-Elf weiter auf Platz 14 festhält, mit jetzt fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Nachdem knapp ein Drittel der Saison gespielt ist, ergibt sich für den VfL Nagold eine ähnliche Situation wie im Vorjahr, allerdings mit ein paar kleinen Unterschieden. Zahlenmäßig ist der VfL-Kader besser bestückt, auch wenn auf der Bank in Sachen Tempo noch Nachholbedarf besteht. "Ich hatte da mehr erwartet", war bei Hayer ein leichter Anflug von Enttäuschung heraus zu hören.

In dieser Phase hätte dem VfL Nagold wohl ein spritziger, dynamischer Typ wie Michael Nebert ganz gut getan. Der kommt nach seiner Verletzungspause sicherlich bald wieder, der Konkurrenzkampf wird auf jeden Fall zunehmen. Markus Link hat sich schon mal warm gemacht, Federico Decortes muss sich über die zweite Mannschaft wieder hocharbeiten, und für die Rückrunde rechnet man beim VfL Nagold fest mit dem derzeit in den USA weilenden Tim Kübel.